Österreich

Verkehrszahlen 2014 für Graz und Klagenfurt

Austrian Wings Korrespondent Franz Zussner präsentiert die Verkehrszahlen der Flughafen Graz und Klagenfurt und nimmt eine Analyse der Ergebnisse vor.

Klagenfurt

Weniger ist mehr. Nur mehr 224.846 Passagiere wurden am Kärnten Airport im Jahr 2014 abgefertigt. Das sind 13 Prozent weniger als im Jahr davor. Eigentlich hatte man mit einem leichten Anstieg der Passagierzahlen gerechnet, aber weniger „Linie und Charter“ konnten den Abwärtstrend einfach nicht stoppen. Folglich verringerten sich auch die Flugbewegungen (minus 8 Prozent) und das MTOW (minus 13 Prozent). Fracht und Post spielten keine Rolle im Jahre 2014.

Die für Ende Dezember 2014 und Anfang Jänner 2015 angekündigten Flüge – insgesamt drei - mit B757 der russischen ifly aus Moskau wurden aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Lage (Rubelkurs, EU-Sanktionen) vom Veranstalter abgesagt.

Positiv stehen die Eigentümer (Land Kärnten und Stadt Klagenfurt) zu ihrem Flughafen und genehmigten die finanziellen Mittel für die Sanierung der 2.720 Meter langen Start- und Landebahn. Vorerst sind 15 Millionen Euro erforderlich. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, um den Flughafen in seiner Existenz nicht zu gefährden.Weniger ist mehr, soll, wie eingangs erwähnt, eine Chance sein, mehr Qualitätsairlines nach KLU zu bringen (schwierig wird’s allemal), dann sollten und werden auch die Passagierzahlen wieder steigen. Flughafenchef Schintlmeister kämpft wie ein Besessener, dem "Premium Low Cost Airport"

Graz

Man kann zufrieden sein, so der Tenor zur Verkehrsentwicklung im Jubiläumsjahr 2014. Etwas mehr Passagiere als 2013, nämlich genau 897.421 (plus 1,8 Prozent) wurden 2014 abgefertigt. Im Vorjahr wurde auch ganz groß der 100. Geburtstag des ältesten Verkehrsflughafens Österreichs gefeiert. Leider konnte das erhoffte Geburtstagsgeschenk von über 1 Million Fluggästen nicht erreicht werden.

CRJ-700 der Lufthansa Cityline in Graz, Symbolbild - Foto:  Christof Rainer
CRJ-700 der Lufthansa Cityline in Graz, Symbolbild - Foto: Christof Rainer

Trotz vieler Widrigkeiten vor allem im Charterbereich (Ägyptenkrise) konnte gerade in diesen Segment, das ein großes Sorgenkind der vergangenen Jahre war, ein Zuwachs von 4,1 Prozent verzeichnet werden.Griechenland und die Türkei waren hier die beliebtesten Destinationen und wohl auch das schlechte Sommerwetter steigerte das Fluggastaufkommen Richtung Süden. Die Flugbewegungen gingen von 14.879 auf 14.384 (minus 3,3 Prozent) zurück und auch im Frachtaufkommen gab es gegenüber 2013 ein Minus von 14,4 Prozent auf 9.652 Tonnen. Als Gründe für den Frachtrückgang gelten Sondersendungen, die 2013 durchgeführt wurden aber im Vorjahr ausgeblieben sind sowie ein Rückgang im Export durch die schlechtere Wirtschaftslage.

Die positive Verkehrsentwicklung ist das wahrscheinlich größte Geschenk zum 100. Geburtstag des Flughafens Graz, so das

Resümee des GF Mag. Gerhard Widmann: "Die europäische Luftfahrt hat die Krise noch nicht hinter sich gelassen, aber aufgrund der sehr guten Buchungslage sowie der Planungen der Airlines für den kommenden Sommer 2015, können wir in GRZ trotzdem vorsichtig in die Zukunft blicken", so Widmann. GRZ behauptet daher seine Stellung als wichtige Verkehrsdrehscheibe Südostösterreichs als auch für das angrenzende Ausland. Daher ist es nicht verwunderlich, das GRZ als einer der wenigen Regionalflughäfen. die meisten Anbindungen an die wichtigsten Hubs, wie Wien, München, Zürich und Frankfurt aufzuweisen hat.

Ausblick auf 2015

Auf der Linie wird ab 29. März neben InterSky auch SWISS einen täglichen Mittagsflug nach Zürich anbieten. Meldungen, dass Turkish Airlines daran denkt GRZ ins Strecknetz aufzunehmen, sind zwar interessant, aber am Flughafen hält man sich noch bedeckt darüber. Im Charterbereich wird es wieder neue Destinationen in Griechenland geben (Prevezal/Lefkas), das mit gleich 12 Destinationen so häufig wie noch nie den Sommercharter bereichern wird. Mehr als 50 Charterziele stehen neben Sonderflügen im April und Mai auf dem Programm. Vertraute Ziele, aber auch neue, wie Nimes, Porto und Stockholm stehen auf dem Flugplan.

Text & Titelbild: Franz Zussner