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ANA meldet Umsatzplus für 2014

ANA meldet nach dem abgeschlossenen dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. April 2014 bis 31. März 2015) nach eigenen Angaben "hervorragende" Zahlen: So stieg der operative Ertrag für die vergangenen neun Monate um knapp 30 Prozent auf umgerechnet etwa 666,4 Millionen Euro an. Das Ergebnis nach Steuern stieg um fast 60 Prozent auf umgerechnet etwa 391,7 Millionen Euro. Auch beim Umsatz legte die Airline deutlich zu: Er stieg um 9,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf umgerechnet etwa 9,71 Milliarden Euro.

Dem gestiegenen Umsatz steht ein Anstieg der Betriebskosten um lediglich 7,8 Prozent gegenüber, so dass sich die deutliche Ertragssteigerung ergibt. ANA verdient mehr durch den konsequenten Ausbau des internationalen Streckennetzes und profitiert außerdem von einem rigiden Kostenmanagement sowie der Erholung der japanischen Wirtschaft. Obwohl die Menschen in Japan noch immer sehr zurückhaltend beim privaten Konsum sind und die globale Wirtschaft weiterhin schwächelt, erwartet der Star Alliance Partner auch in Zukunft positive Effekte für sein Geschäft aus den staatlichen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft, wird betont.

ANA profitierte im vergangenen Jahr vor allem durch die Erweiterung des stadtnahen Flughafens Haneda und die Zuteilung weiterer Slots für Starts und Landungen. Sie wurden für den Ausbau des internationalen Streckennetzes genutzt – vor allem in die USA und nach Europa. In Deutschland konnte die Airline zum Beispiel mit Düsseldorf – Tokio eine neue Strecke einführen und damit das Angebot von drei täglichen Flügen ab Frankfurt und München um einen zusätzlichen vierten erweitern. Um weiterhin beim Ausbau des Streckennetzes flexibel zu sein, gab der Star Alliance Partner heute grünes Licht für die Festbestellung von 15 neuen Flugzeugen: Drei Boeing 787-10, fünf Boeing 737-800, vier Airbus A321ceo und drei Airbus A321neo.

Im Inlandsverkehr stieg der Umsatz im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um ein Prozent an: Die Airline beförderte 32,9 Millionen Passagiere und konnte den Sitzladefaktor um 2,1 Prozentpunkte auf 64,1 Prozent steigern. Dies gelang zum Beispiel durch die Einführung einer neuen Tarifstruktur und zusätzlicher Discounttarife im Juli vergangenen Jahres. Außerdem wurden neue Inlandsrouten eröffnet, zum Beispiel von Osaka und Sapporo nach Aomori oder zwischen Tokio/Haneda und Nagoya. Auch auf bestehenden Strecken wurde das Angebot ausgebaut, zum Beispiel zwischen Tokio/Haneda und Okayama oder nach Okinawa. Außerdem gelang es, die Flotte flexibler einzusetzen und auf die Nachfrage abzustimmen.

Auf den internationalen Strecken stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 19,1 Prozent. Der japanische Marktführer beförderte mit 5,36 Millionen Passagieren in den vergangenen neun Monaten 12,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor und erreichte einen leicht schwächeren Sitzladefaktor von 72,1 Prozent. Vor allem aus asiatischen Metropolen und aus China stieg die Nachfrage nach Langstreckenflügen. Insgesamt sieben neue Strecken für den stadtnahen Flughafen Tokio/Haneda standen in den vergangenen Monaten auf dem Ausbauplan der Fluggesellschaft: ANA-Fluggäste können jetzt von dort auch nach London, Paris, München, Hanoi, Jakarta, Manila und Vancouver reisen. Auch zu den Zielen Frankfurt, Singapur und Bangkok konnte die Airline mehr Flüge ab dem bequemeren Airport Haneda anbieten, von dem aus die Fluggäste einfach und schnell in das Stadtzentrum von Tokio gelangen. Ab Deutschland haben Passagiere über den Airport Tokio/Narita mit dem neu eingeführten Flug ab Düsseldorf einen perfekten Zugang zum internationalen Netzwerk der ANA in Asien. Für das internationale Geschäft führte das Star Alliance Mitglied neue Discounttarife ein und verbesserte das Produkt – zum Beispiel mit einem neuen erheblich erweiterten Bordunterhaltungsangebot.

Wachstum auch bei der Fracht

Im Frachtgeschäft legte ANA beim Umsatz um 3,4 Prozent (Inland) beziehungsweise 20,9 Prozent (international) zu. Auf den Inlandsstrecken beförderte die Airline 369.000 Tonnen Fracht, im internationalen Netzwerk 646.000 Tonnen. Innerhalb von Japan speist sich der Zuwachs vor allem aus der stabilen Nachfrage nach Kurierdiensten und aus der Flexibilität des Unternehmens, bei Bedarf zusätzliche Flüge anbieten zu können. International gab es eine hohe Nachfrage nach Frachtdienstleistungen zwischen Japan und Nordamerika sowie Europa und auch zwischen China und Europa und den USA. Über den Cargo-Hub Okinawa von ANA wird ein Großteil des Frachtgeschäfts optimal abgewickelt. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr ein zehntes Frachtflugzeug in Betrieb nehmen und damit eine neue Frachtroute zwischen Tokio/Haneda und Okinawa auflegen.

Auch in den übrigen Geschäftsbereichen verzeichnet ANA Gewinnzuwächse: Zum Beispiel aus dem Bonusprogramm ANA Mileage Club oder der Low Cost Airline Vanilla Air, die zur Gruppe gehört. Diese erweiterte ihre Flotte um drei neue Flugzeuge und führte eine weitere Flugverbindung zwischen Tokio/Narita und Hongkong ein. Vanilla Air beförderte in den letzten neun Monaten etwa 821.000 Passagiere und erreichte einen hervorragenden Sitzladefaktor von 76,9 Prozent.

Im Ausblick für das komplette Geschäftsjahr, das am 31. März 2015 endet, bleibt ANA wegen der anhaltend hohen Risiken weiterhin vorsichtig und hält die Umsatz- und Gewinnerwartungen stabil. So werden ein Gesamtjahresumsatz von umgerechnet etwa 12,8 Milliarden Euro und ein Nachsteuergewinn von umgerechnet 263 Millionen Euro erwartet.

(red / ANA / Titelbild: ANA - All Nippon Airways Boeing 777-300ER, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)