Konkret sieht der KV-neu eine Quotenregelung von 2:1 vor, was bedeutet, dass für die CSeries auf 1 Tyrolean-Kapitän je 2 AUA-Kapitäne kommen. Für Erste Offiziere gilt diese Regelung nicht. Dieses Abkommen wurde auch von den Personalvertretern der Tyrolean ratifiziert.
Weil nun jedoch aber gebrauchte Embraer-Jets von Lufthansa-Cityline anstatt der vertraglich ursprünglich vorgesehenen Bombardier CSeries als Fokker-Nachfolger eingeflottet werden sollen (Austrian Wings berichtete), fühlen sich einige Tyrolean-Piloten plötzlich nicht mehr an den von ihren eigenen demokratisch gewählten Personalvertretern unterzeichneten Vertrag gebunden. Sie fordern stattdessen, dass die Embraer-Jets ausschließlich von Tyrolean-Cockpitcrews bereedert werden sollen.
AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard reagiert gegenüber Austrian Wings mit klaren Worten: "Es ist absolut unverantwortlich von den Kollegen, jetzt, nachdem sie selbst den neuen Kollektivvertrag unterzeichnet haben, auf einmal so eine Forderung aufzustellen. Der Lufthansa-Vorstand hat für den Fokker-Nachfolger noch nicht einmal endgültig grünes Licht gegeben. Wir sind gerade erst auf dem Weg in eine wirtschaftlich gesunde Zukunft. Streitereien sind da absolut fehl am Platz und gefährden schlussendlich den Erfolg unseres Unternehmens. Piloten, die jetzt allen Ernstes neue Konflikte konstruieren, gefährden ihren und die Arbeitsplätze der übrigen Kollegen. Jetzt müssen die neuen Flugzeuge erst einmal kommen, die AUA schwarze Zahlen schreiben und zu einem späteren Zeitpunkt kann man dann von mir aus über solche Dinge sprechen. Wir vom Betriebsrat stehen jedenfalls zu 100 Prozent zu dem von allen Zeiten unterzeichneten Papier und fordern seine Einhaltung durch jeden Kollegen."
(red / Titelbild: Fokker 100 der AUA beim Start, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)