An Bord befanden sich nach Angaben der Lufthansa 144 Fluggäste (darunter zwei Babys unter zwei Jahren) und 6 Besatzungsmitglieder, 2 Piloten sowie 4 Flugbegleiter. Der Flugkapitän soll laut Lufthansa/Germanwings 6.000 Flugstunden Erfahrung auf diesem Muster gehabt haben. Nach der zeitigem Stand waren 67 der Insassen Deutsche, darunter 16 minderjährige Schüler und zwei Lehrer, die an einem Austauschprogramm teilgenommen hatten, wie deutsche Medien berichten.
Gegen 11 Uhr sei der Kontakt zur Maschine abgerissen, heißt es. Kurz zuvor hat die Crew noch einen Notruf abgesetzt, wie die französische Behörde DGAC verlautbart. Radaraufzeichnungen zeigen einen starken Sinkflug der Maschine von 38.000 Fuß auf rund 7.000 Fuß Höhe, bevor es zum Signalverlust kam.
Die Polizei gibt an, die abgestürzte Maschine zwischen Prads-Haute-Bleone und Barcelonnette im schwer zugänglichen alpinen Gelände aufgefunden zu haben. Wrackteile sind über zirka zwei Quadratkilometer verstreut. Es scheint keine Überlebenden zu geben, wie Frankreichs Präsident Francois Hollande mitteilt.
Germanwings sicherte in einem ersten Statement "allen Betroffenen rasche und unbürokratische Hilfe" zu.
Die Lufthansa hat eine kostenfreie Notfallhotline unter der Nummer 00800 11 33 55 77 eingerichtet.
Das betroffene Flugzeug war 24 Jahre alt und flog nach seiner Auslieferung im Winter 1991 zunächst bei Lufthansa, ehe es 2003 an die Tochterfirma Germanwings überstellt wurde. Der Airbus hatte zum Unglückszeitpunkt rund 58.300 Flugstunden und etwa 46.700 Cycles absolviert gehabt.
Acht Minuten bis zum Crash
Laut Angaben der Lufthansa war die Maschine mit leichter Verspätung um 10:01 Uhr in Barcelona gestartet und erreichte um 10:45 ihre Reiseflughöhe von 38.000 Fuß. Anschließend ging der Airbus in einen abrupten Sinkflug über, der acht Minuten später mit dem Absturz endete.
Erste Leichen geborgen
Zur Stunde befinden sich Einsatzkräfte auf dem Weg zur Unglücksstelle, die in unwegsamem Gelände liegt. Indes wurden erste Leichen bereits mittels Hubschrauber geborgen und ins Tal geflogen, wie französische Medien melden. Diese Berichte wurden allerdings am Abend des 24. März wieder dementiert. Es hieß, alle Leichen seien an der Unglücksstelle belassen worden und würden dort so lange verbleiben, bis Gerichtsmediziner und Flugunfallermittler sie freigeben.
In den Abendstunden konnten die Rettungskräfte schließlich die Blackbox bergen.
Letzter Lufthansa-Crash vor 22 Jahren
Der letzte tödliche Unfall bei Lufthansa ereignete sich im Jahr 1993, als der A320 "Kulmbach" in Warschau aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände über das Pistenende hinausschoss und mit einem Erdwall kollidierte. Damals starben ein Pilot sowie ein Passagier.
Lufthansa gilt als sicher
Generell gilt die Deutsche Lufthansa innerhalb der Branche als Inbegriff hoher Standards und Sicherheit, ihre Piloten deutlich über die gesetzlichen Minima hinaus qualifiziert. Allerdings wurden angesichts der jüngsten Sparmaßnahmen konzernintern auch kritische Stimmen von Piloten und Technikern laut, die dem Management vorwerfen, durch "überzogenen Sparwahn" die Sicherheit "mittel- bis langfristig aufs Spiel zu setzen". Eine Stellungnahme der Lufthansa zu diesen Vorwürfen ist bereits angefragt. Auf einer live im Internet übertragenden Pressekonferenz, wies ein Lufthansa-Sprecher diese Vorwürfe indirekt zurück und erklärte, dass die "Lufthansa-Wartung weltweit höchsten Standards" entspreche und man "stolz sei auf die Qualität der Sicherheitsstandards der Lufthansa".
(red Aig / VV / Titelbild, Die Unglücksmaschine - Foto: Sebastian Mortier via Wiki Commons)