Der Hamburger Lufthansa Technik Konzern hat im Jahr 2014 bei einem erhöhten Umsatz von 4,3 Milliarden Euro ein sehr gutes Ergebnis knapp unter dem Rekordwert des Vorjahres erreicht. Der für 22 konsolidierte Gesellschaften des Technik Konzerns vorgelegte Jahresbericht weist ein operatives Ergebnis von 392 Millionen Euro aus.
„Trotz eines insgesamt guten Jahres 2014 für die Weltluftfahrt hat der Preisdruck auf die technischen Dienstleister nicht nachgelassen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Lufthansa Technik weiter gut entwickelt", sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Technik AG, August Wilhelm Henningsen am 17. März in Hamburg.
Nach 14 Jahren in diesem Amt geht Henningsen am 1. April in Ruhestand und übergibt das Amt an Dr. Johannes Bußmann, bislang Vorstand Personal, Triebwerk- und VIP-Services.
„Durch die Fortsetzung erfolgreicher Kostensenkungen und eine gute Auftragslage haben wir das sehr gute Vorjahresergebnis nahezu erreicht. Wir haben unsere Marktposition gehalten und bleiben Weltmarktführer unter den unabhängigen Maintenance, Repair & Overhaul (MRO)-Anbietern", sagte Henningsen.
Die Lufthansa Technik betreut aktuell fast 800 Kunden und eine Flotte von über 3.200 Flugzeugen. Im Jahr 2014 konnte der Vertrieb 30 neue Kunden gewinnen und insgesamt 325 neue Verträge abschließen. Das Volumen liegt für 2014 und die Folgejahre bei insgesamt 3,1 Milliarden Euro.
Lufthansa Technik hat die technischen Services für die neuesten Flugzeugmuster weiter ausgebaut. Zahlreiche Kunden lassen inzwischen Geräte und Systeme ihrer Boeing 787-Flotten von Lufthansa Technik betreuen. Seit dem ersten Tag des Linienflugbetriebs des Airbus A350 vor wenigen Wochen bietet das Unternehmen bereits in Frankfurt und München umfassende Instandhaltungsleistungen an. Die Materialversorgung für Asien und Europa ist im Aufbau.
Für beide Flugzeugmuster wurde auch die Zusammenarbeit mit wichtigen Systemherstellern wie zum Beispiel UTC Aerospace Systems oder Honeywell mit langfristigen Partnerschaften deutlich erweitert.
Die Investitionen für Innovationen, Forschung und Entwicklung sind 2014 kräftig aufgestockt worden. Bis 2018 sollen 200 Millionen Euro investiert werden. Das ist viermal mehr als in den fünf Jahren zuvor.
Der Lufthansa Technik Verbund mit weltweit 30 Standorten wurde marktgerecht ausgebaut. Bei Lufthansa Technik Budapest und im chinesischen Shenzhen wurden die Kapazitäten erweitert. In Manila wird der A380 Hangar für die gleichzeitige Arbeit an zwei Airbus A380 erweitert und in Puerto Rico wird im Herbst ein neuer Fünf-Bay Betrieb für die Überholung von Kurz- und Mittelstreckenjets eröffnet. In Frankfurt fließen 60 Millionen Euro in eine völlig neue Räder- und Bremsenwerkstatt, die Anfang 2017 in Betrieb gehen soll.
Neben diesen vielfältigen Investitionsvorhaben verwies Henningsen auch auf ein erfolgreiches Kostenmanagement. Die ergebniswirksamen Maßnahmen des Konzern-Zukunftsprogramms SCORE summierten sich im 3. Jahr auf 500 Millionen Euro. Und auch die 2014 abgeschlossene Verschlankung und der Umbau der Administration habe signifikant zum Unternehmensergebnis beigetragen.
„Die Lufthansa Technik ist in ihrem 20. Jahr als selbstständige Aktiengesellschaft im Markt gut und stabil positioniert. In zwei Jahrzehnten hat das Unternehmen eine solide Wettbewerbs- und Wachstumsfähigkeit erreicht", sagte Henningsen. „Das ist eine starke Team-Leistung, an der seit vielen Jahren und an zentraler Stelle auch Johannes Bußmann beteiligt war. Deshalb freue ich mich, den Staffelstab und ein wirklich starkes Team jetzt an ihn zu übergeben."
(red / Lufthansa Technik / Titelbild: Hangars der Lufthansa Technik in Frankfurt, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)