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Norwegian reagiert auf Germanwings-Pilotenselbstmord

Während AUA und Lufthansa gestern Nachmittag noch keine Änderung der Praxis planten, wonach Piloten temporär alleine im Cockpit sein dürfen, hat der norwegische Billigflieger Norwegian umgehend auf die Erkenntnisse der französischen Staatsanwaltschaft zum Absturz des Germanwings Fluges 9525 reagiert.

Die Airline hat per Dienstanweisung verfügt, dass jederzeit mindestens zwei Besatzungsmitglieder im Cockpit anwesend sein müssen. Konkret bedeutet dies, wenn ein Pilot das Flugdeck verlässt, beispielsweise um einem menschlichen Bedürfnis nachzugehen, muss ein Flugbegleiter das Cockpit betreten und bis zur Rückkehr des Piloten anwesend sein.

Somit soll verhindert werden, dass von innen verriegelte Cockpittüren zum potentiell tödlichen Sicherheitsrisiko werden, wie Austrian Wings bereits im Mai 2014 berichtete.

Eine derartige Regelung ist in den USA bei vielen Fluglinien seit Jahren absoluter Standard, in Europa jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Folglich obliegt es den einzelnen Airlines, ob sie das Vier-Augen-Prinzip umsetzen, oder sich auf die bisherige Praxis verlassen, die nun zum Tod von 149 unschuldigen Menschen, darunter 2 Babys, geführt hat.

Gestern Abend ruderte dann zumindest die Lufthansa zurück: Das "Vier-Augen-Prinzip" gilt ab heute auch dort.

(red / Titelbild: Bei Norwegian dürfen Piloten künftig nicht mehr alleine im Cockpit sein, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)