Wie der "Aviation Herald" berichtet, setzten die Piloten des aus Mailand als Kurs TK 1878 kommenden A320-200 mit der Kennung TC-JPE ihre Maschine um 10:22 Uhr Lokalzeit auf der Piste 05 des Istanbuler Atatürk Flughafens auf. Allerdings driftete die Maschine kurz vor dem Aufsetzen nach rechts, woraufhin die rechte Tragfläche und das rechte Triebwerk Bodenberührung hatten, zudem setzte Maschine ungewöhnlich hart auf der Piste auf. Die Piloten leiteten ein Durchstartmanöver ein und erklärten umgehend darauf eine Luftnotlage, weil das rechte Triebwerk durch die Bodenberührung ausgefallen war. Amateuraufnahmen zeigen, wie während des Durchstartens und im darauf folgenden Steigflug Flammen aus dem rechten Triebwerk schlagen.
Die Maschine wurde für eine Notlandung auf Piste 35 ausgerichtet, als die Piloten eine "unsafe"-Anzeige für das Fahrwerk erhielten und dies dem Fluglotsen mitteilten. Bei der anschließenden Landung auf Piste 35 kollabierte das rechte Hauptfahrwerk, woraufhin das rechte Triebwerk erneut Bodenkontakt bekam, Rauch und Funken sichtbar wurden und die Maschine schließlich unkontrolliert nach rechts von der Piste abkam. Nachdem der havarierte Airbus A320 zum Stillstand gekommen war, wurde eine notfallmäßige Evakuierung eingeleitet. Laut Angaben der Airline gab es dabei keine Verletzten.
Erst Anfang März hatte ein A330 von Turkish Airlines in Katmandu die Piste verfehlt, und im Jahr 2009 stürzte eine 737 der Gesellschaft kurz vor der Landung in Amsterdam ab, wobei den Piloten von den Unfallermittlern im Abschlussbericht eine beachtliche Mitschuld gegeben wurde. Die gesamte Unfallbilanz von Turkish Airlines in den vergangenen Jahrzehnten ist im Vergleich zu anderen westlichen Carriern verhältnismäßig schlecht. So belegt Turkish Airlines im JACDEC-Unfallranking etwa nur Platz 49 von 60.
(red / Titelbild: A320 von Turkish Airlines, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)