Grundlage für diese Entscheidung ist die durch zwei unabhängige Institute prognostizierte Verkehrsentwicklung, die im Kern auch durch die von der Landesregierung beauftragten Qualitätssicherer bestätigt wird. So wird den von Fraport beauftragten Verkehrsprognosen attestiert, den anerkannten Regeln der Wissenschaft zu entsprechen. Die von Fraport im vergangenen September in Auftrag gegebenen Gutachten gehen davon aus, dass am Frankfurter Flughafen bis zum Jahr 2021 mit einem Passagieraufkommen von 68 bis 73 Millionen zu rechnen ist. Die aktuelle Auslastungsgrenze der bestehenden Terminals von 64 Millionen Passagieren wird damit bis 2021 deutlich überschritten sein.
Die qualitätssichernde Überprüfung der Gutachten zu baulichen Varianten und möglichen Alternativen im Norden bestätigt, dass der erste Bauabschnitt des Terminals 3 am wirtschaftlichsten ist. Die durch die Landesregierung vorgelegten Überlegungen, zunächst den Flugsteig A-Plus um eine Nordandienung zu erweitern und den Neubau Flugsteig C anzugehen, sind in qualitativer Hinsicht nicht uninteressant. Sie stellen jedoch keine Alternative zu Terminal 3 dar. Trotz eines relativ hohen Investitionsaufwands könnten dadurch weder die benötigten Gebäudepositionen für Großraumflugzeuge noch die erforderlichen Terminalkapazitäten geschaffen werden – abgesehen von der fehlenden planerischen Grundlage und luftrechtlichen Zulassung.
„Wir haben die Entscheidung für das Terminal 3 sehr sorgfältig geprüft und hinterfragt. Wir sind uns dabei unserer Verantwortung gegenüber den Anteilseignern, den Nutzern und Beschäftigten des Flughafens ebenso wie den Menschen in der Region sehr bewusst. Der Frankfurter Flughafen ist nicht nur die größte Arbeitsstätte in Deutschland, er ist zugleich Hessens und Deutschlands ‚Tor zur Welt‘. Terminal 3 wird diese Rolle festigen und damit unsere Region weiter stärken. Um der prognostizierten Verkehrsentwicklung Rechnung zu tragen, ist es nunmehr erforderlich, in diesem Jahr mit dem Bau des dritten Terminals zu beginnen“, begründet Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, die Entscheidung des Unternehmens.
„Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Milliarden Euro ist der Bau des Terminals 3 eines der großen Infrastrukturprojekte in Deutschland. Die Fraport AG wird bewusst darauf verzichten, einen Generalunternehmer einzusetzen. Stattdessen wird der Flughafenbetreiber gezielt Einzelgewerke ausschreiben. Dieses Vorgehen hat sich bereits beim Bau des Flugsteigs A-Plus bewährt und soll vor allem den Unternehmen aus der Region die Möglichkeit eröffnen, vom Bau des Terminals 3 zu profitieren“, ergänzt Dr. Matthias Zieschang, Vorstand Controlling und Finanzen der Fraport AG.
In Kürze wird die europaweite Ankündigung und Ausschreibung für die erste Bauphase der Tiefbauarbeiten beginnen. Aufgrund der entsprechenden Fristen für solche Ausschreibungen soll der Beginn der Erdaushubarbeiten Ende des Jahres erfolgen. Die Bauzeit inklusive entsprechender Testphasen ist auf gut sieben Jahre angelegt, sodass die Inbetriebnahme im Jahr 2022 vorgesehen ist.
(red / Fraport / Titelbild: Der Flughafen Frankfurt, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)