International

Germanwings-Crash: US-Behörden verweigerten Andreas Lubitz die Lizenz

Als Andreas Lubitz am 24. März 2015 nach dem bisherigen Erkenntnisstand seinen Kapitän Patrick S. aus dem Cockpit sperrte und den A320 von Germanwings danach in suizidaler Absicht zum Absturz brachte, war der psychisch offenbar schwer kranke Mann krank geschrieben, hatte dies seinem Arbeitgeber aber verheimlicht. Jetzt wurden neue für die Lufthansa brisante Details bekannt.

Demnach habe Lubitz im Rahmen seiner Ausbildung bei Lufthansa Flight Training in den USA auf einem Antragsformular im Juni 2010 zunächst angegeben, keine psychischen Probleme zu haben (obwohl er, wie Lufthansa wenige Tage nach dem Absturz im März 2015 zugeben musste, die Airline selbst bereits 2009 über seine Erkrankung informiert hatte), um diesen Antrag später zu revidieren und eine frühere "schweren Depression" anzuführen.

Daraufhin habe die US-Luftaufsicht FAA mit 8. Juli 2010 die Ausstellung einer entsprechenden Lizenz für Lubitz verweigert und ein zusätzliches Medical angefordert. Erst als Lubitz dieses beigebracht habe, sei ihm die Lizenz erteilt worden, allerdings unter der Auflage, dass die Lizenz sofort entzogen werde, wenn "neue Symptome oder nachteilige Veränderungen" auftreten würden oder "die Einnahmen von Medikamenten und/oder einer Behandlung notwendig" werde.

Lufthansa wollte sich zu den jetzt bekannt gewordenen Informationen nicht äußern.

Bei dem Absturz am 24. März 2015 in den französischen Alpen starben neben Lubitz auch 149 unschuldige Menschen, darunter 2 Babys.

(red / Titelbild: Symbolbild Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew)