Die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen am Standort steht für die Community klar im Fokus ihrer Arbeit. Hierzu werden sämtliche Abläufe in der Luftfrachtprozesskette genau dokumentiert und untersucht, um daraus entsprechende Optimierungen abzuleiten. Dabei setzt die Air Cargo Community Frankfurt auch auf eine noch engere Zusammenarbeit mit den Behörden. Mit Erfolg: Dank des intensiven Austauschs mit dem Zoll und der daraus resultierenden Einführung eines digitalen Verfahrens wurde die Dauer der Zollgestellung am Standort um ein Drittel von 45 auf 30 Minuten reduziert.
„Das Beispiel der Zollgestellung zeigt sehr deutlich, was möglich ist, wenn alle Beteiligten auf der neutralen Plattform des Vereins zusammenkommen und gemeinsam ihr Know-how einbringen“, so Andreas Heil, Vorstandsmitglied der Air Cargo Community Frankfurt und Vice President Customs & Compliance Solutions von Kewill. „Darüber hinaus sehen wir es als klaren Beleg dafür, dass die Digitalisierung in unserer Branche noch ein enormes Potenzial dafür birgt, wertvolle Zeit und Kosten einzusparen.“
Die Mitglieder der Air Cargo Community Frankfurt sind fest davon überzeugt, dass eine flächendeckende Lösung zum Datenaustausch und zur Dokumentation auf digitaler Basis, also die Schaffung eines integrierten Frachtprozesses über alle Schnittstellen hinweg, zu einem hohen wirtschaftlichen Nutzen aller führt – bei den Fluggesellschaften ebenso wie bei den Abfertigern, den Spediteuren, weiteren Dienstleistern am Standort und den versendenden Kunden. Das System „Fair@Link“ am Standort besitzt nach Auffassung des Vereins das entsprechende Potenzial.
Da es bislang aber noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse dazu gibt, wie hoch der wirtschaftliche Nutzen eines solchen Systems tatsächlich ist, wird die Community zusammen der Frankfurt University of Applied Sciences ein Kosten-Nutzen-Forschungsprojekt durchführen. Die Studie nimmt die vollständige Wertschöpfungskette am Standort unter die Lupe und soll Fakten herausstellen, die den Nutzen zweifelsfrei belegen.
Aktive Community schafft wichtige Transparenz
„Für die Fluggesellschaften ist die Frachtbeförderung sehr wichtig. Das Drehkreuz Frankfurt bewegt sowohl große Frachtervolumina, besitzt aber auch große Bedeutung bei der Zuladung in Passagiermaschinen. Denn der große wirtschaftliche Druck in der Branche kann durch Zuladung von Fracht Streckenergebnisse verbessern und so Ergebnisse optimieren helfen“, sagt Michael Hoppe, Vorstandsmitglied der Air Cargo Community Frankfurt und Chairman des Board of Airline Representatives in Germany (BARIG). „Die Arbeit der Air Cargo Community Frankfurt trägt in vielen Bereichen dazu bei. Dies unterstreicht in großer Deutlichkeit, dass der Verein die perfekte Plattform darstellt, auf der die verschiedenen Unternehmen und Organisationen zusammenkommen, um gemeinsam viel zu bewegen.“
Das Engagement der Mitglieder ist in der Tat hoch. 60 Repräsentanten der Mitgliedsunternehmen bringen sich aktiv in die bislang drei Arbeitsgruppen ein. Die Kommunikation aller Beteiligten miteinander gewährleistet zudem ein größtmögliches Maß an Transparenz in allen Bereichen – bei der Definition gemeinsamer Ziele ebenso wie auch bei Prozessen, Entwicklungen und der Umsetzung von Projekten durch die Community.
„Transparenz ist der Schlüssel zum Erfolg“, ergänzt Joachim von Winning, Geschäftsführer der Air Cargo Community Frankfurt. „Sie dient der Qualitätssicherung, da Prozesse und Abläufe nachvollziehbar werden. Sie gewährleistet zudem, dass Projekte und Entwicklungen im Interesse aller Beteiligten stattfinden. Und nicht zuletzt stellt sie die Basis für gegenseitiges Vertrauen dar, gerade gegenüber den Geschäftspartnern.“
Ein weiteres ehrgeiziges Projekt der Air Cargo Community Frankfurt wird die Leistungsfähigkeit des Standortes mit der an anderen Flughäfen messen. Hierzu wird ein komplett neues Benchmarking erarbeitet. Die Ergebnisse sollen einerseits aufzeigen, wie schnell und effizient Frankfurt im Vergleich zu anderen bedeutenden Flughäfen im Ausland funktioniert. Andererseits verspricht sich der Verein weitere Erkenntnisse dazu, wo gegebenenfalls zusätzliche Optimierungsmöglichkeiten bestehen.
Nicht nur bei der Geschwindigkeit soll sich der Standort Frankfurt profilieren, so das Anliegen der Air Cargo Community Frankfurt. Er soll sich insgesamt als Qualitätsführer etablieren.
„In puncto Zuverlässigkeit ist Frankfurt bereits heute beispielgebend“, betont Christoph Schneider, Branch Manager von IJS Global, einem Mitglied der Air Cargo Community Frankfurt. „Die Qualität eines Luftfrachtstandortes zeigt sich häufig darin, wie zuverlässig das Handling von schwierigen oder Spezialtransporten abläuft. Und gerade in diesem Bereich ist Frankfurt bestens aufgestellt.“
Mit der Einführung durchgängig hoher Qualitätsstandards will die Air Cargo Community Frankfurt gewährleisten, dass das exzellente Niveau am Standort langfristig gesichert wird, und gleichzeitig den Geschäftspartnern die hohe Zuverlässigkeit des Standortes signalisieren.
Frankfurt ist Europas führendes Pharma Hub
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem komplexen Bereich der Pharmatransporte, wo Frankfurt extrem gut aufgestellt ist. De facto ist der Standort das führende Pharma Hub in Europa. Temperaturgeführte Transporte auf dem Vorfeld, die temperierte, GDP-zertifizierte Lagerfläche von über 7.000 Quadratmetern und nicht zuletzt die lückenlose Dokumentation belegen die enorme Stärke Frankfurts in diesem Bereich. Nichtsdestotrotz setzt sich die Air Cargo Community Frankfurt auch hier aktiv dafür ein, Prozesse weiter zu beschleunigen. So will sie eine Verkürzung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Sendungen auf dem Vorfeld von derzeit 90 auf 45 bis maximal 60 Minuten zu erreichen. Damit zusätzlich die Leistungsstärke des Standortes bei Pharma-Transporten überprüfbar wird, bereitet die Community eine umfassende Zertifizierung dieses Bereichs vor.
„Mit unserer Arbeit leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu, dass der Standort weitere Marktanteile im Frachtgeschäft gewinnt und dass gleichzeitig die Wertschöpfung weiter steigt“, fasst Dr. Karl-Rudolf Rupprecht, Vorstandsvorsitzender der Air Cargo Community Frankfurt und Vorstand Operations bei Lufthansa Cargo, die Arbeit des Vereins zusammen. „Unterm Strich wollen wir erreichen, dass mehr Air Cargo über Frankfurt abgewickelt wird, so dass das jährliche Volumen des Luftfrachtumschlags in Frankfurt von 2,2 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr auf insgesamt 3 Millionen Tonnen bis 2020 wächst.“
(red / Air Cargo Community Frankfurt / Titelbild: MD-11F von Lufthansa Cargo auf dem Hub Frankfurt, Symbolbild - Foto: Christian Zeilinger / Austrian Wings Media Crew)