Reportagen

Fotoreportage: Diamond Aircraft DA62 nimmt jetzt Kurs auf den Weltmarkt

Am Dienstag, den 3. April 2012, hob die damals noch als DA52 bezeichnete und später in DA62 umbenannte zweimotorige Maschine aus dem Hause Diamond Aircraft zum ersten Mal von der Piste des Flughafens Wiener Neustadt Ost (LOAN) ab. Drei Jahre später - genauer gesagt, am 16. April 2015 - erhielt das Flugzeug dann seine EASA-Zulassung (vollständiger Part 23, Subpart-B). Das Typenzertifikat wurde auf der AERO in Friedrichshafen persönlich von Patrick Ky, Executive Director der EASA, dem CEO von Diamond Aircraft, Christian Dries, überreicht. Seit ihrem Erstflug erfuhr die Maschine noch einmal bedeutsame Weiterentwicklungen, wie Dries gegenüber Austrian Wings erläuterte.

Der DA52 Prototyp auf seinem Jungfernflug - Foto: Austrian Wings Media Crew
Der Prototyp der DA62 (damals noch DA52) bei seinem Jungfernflug.

Insgesamt absolvierte die DA62 rund 400 Flugstunden, bevor sie die Zulassung erhielt. "Dabei wurden die Performance und die Flugeigenschaften genau unter die Lupe genommen", berichtet Dries. Systemtests, Flattertests, der Betrieb auf unbefestigten Pisten, der Betrieb unter so genannten 'Hot & High-Bedingungen' standen ebenso auf dem Plan wie, High altitude tests oder Überprüfungen der Motorabstimmung. Außerdem wurde der Autopilot einer intensiven Feinabstimmung unterzogen und natürlich musste Diamond auch nachweisen, dass sich die Maschine bei einem Triebwerkausfall weiterhin sicher fliegen lässt.

Diamond Aircraft Eigentümer Christian Dries vor dem Stolz des Unternehmens.
Diamond Aircraft Eigentümer Christian Dries vor dem Stolz des Unternehmens.

Das Testprogramm sei alles in allem "harmonisch" verlaufen, betont Dries, dabei habe man allerdings einiges an Verbesserungspotenzial identifizieren können. So wurde das Design des Seitenleitwerks adaptiert, der Autopilot besser an die Flugdynamik angepasst, die Luftein- und -auslässe der Motoren optimiert, sowie die Getriebekühler zur Minimierung des Kühlwiderstandes verändert. Auch die Winglets erfuhren eine leichte Umgestaltung zur Effizienzerhöhung. "Um das Ein- und Aussteigen für die Insassen zu erleichtern, haben wir das Cockpit-Layout und die A-Säule umgestaltet", so der Diamond-Chef. Als Zielmarkt für die DA62 peilt Dries grundsätzlich "die ganze Welt" an, derzeit gebe es jedoch eine starke Nachfrage aus Asien, erklärt der Unternehmer im Gespräch mit Austrian Wings.

Christian Dries im Gespräch mit Gerald Aigner von Austrian Wings.
Christian Dries im Gespräch mit Gerald Aigner von Austrian Wings.

Je nach Weltnachfrage könne die Produktion der DA62 eine Menge zusätzliche Arbeitsplätze in Wiener Neustadt schaffen, insbesondere dann, wenn die DA62 parallel mit der DA50-JP7 gebaut werde. Ab 2016 soll wöchentlich eine DA62 die Fertigungshallen verlassen.

Dries' Fazit: "Mit der DA42-VI und der DA62 haben wir das Fliegen mit zwei Motoren wieder attraktiv gemacht. Jeder, der ein Diamond Flugzeug fliegt, wird sich auch in der DA62 sofort zu Hause fühlen."

Die Cockpitanzeigen sind komplett digital, die Steuerung erfolgt - typisch für Diamond-Flugzeuge - über einen Steuerknüppel zwischen den Beinen des Piloten.
Die Cockpitanzeigen sind komplett digital, die Steuerung erfolgt - typisch für Diamond-Flugzeuge - über einen Steuerknüppel zwischen den Beinen des Piloten.

Technische Details

Die komplett aus Verbundwerkstoff hergestellte DA62 wird von zwei 180PS AE330 Kolbenmotoren aus dem Hause Austro Engine angetrieben. Bei einer Geschwindigkeit von 160 Knoten liegt der Verbrauch pro Stunde und Motor nach Angaben von Diamond Aircraft bei rund 22 Litern. Das Flugzeug ist in zwei verschiedenen Konfigurationen erhältlich. Mit einem maximalen Startgewicht von 1.999 kg können fünf Personen transportiert werden. Die Variante mit 2.300 kg maximalem Startgewicht transportiert bis zu sieben Passagiere. Die Basis für beide Konfigurationen ist gleich und kann nach oben oder unten den Kundenbedürfnissen entsprechend angepasst werden.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 201 Knoten, einer maximalen Reichweite von 1.314 nautischen Meilen (umgerechnet rund 2.430 Kilometer) und ihrer geräumigen Kabine sei die DA62 "das perfekte Privat-, Taxi- und Geschäftsreiseflugzeug", ist Christian Dries überzeugt. Der Verkauf der Maschine startete im Zuge der der AERO Friedrichshafen, und es wurden bereits zwölf Stück verkauft, heißt es aus Wiener Neustadt.

Fotoimpressionen von der DA62

Fahrwerk DA62 Detail Closeup Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB Cockpit Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 Symbolbild Sujetbild Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB Closeup Detail Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB_1 Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond AIrcraft DA62 OE-VSB_3 Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew_2
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew_16
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew_15

Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew_3
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB airtoair Foto Huber Austrian Wings Media Crew_13
DA62 (Grau) und DA42-VI (Weiß) nebeneinander.
DA62 (Grau) und DA42-VI (Weiß) nebeneinander.
Diamond Aircraft DA62 OE-VSB Foto Huber Austrian Wings Media Crew
Symbolbild Sujetbild Diamond Aircraft Foto Huber Austrian Wings Media Crew

(red Hub / Fotos: Austrian Wings Media Crew / Informationen zu Bildrechten finden Sie hier.)