AUA-Bordbetriebsrat Karl Minhard und eine Kollegen informieren die Belegschaft dabei über den laut Personalvertretern bestehenden Personalengpass. "Wir haben einerseits 30 bis 50 Flugbegleiter und 15 bis 20 Piloten zu wenig und andererseits läuft bei der Einsatzplanung vieles falsch", erläuterte Minhard im Gespräch mit Austrian Wings. Die Crewplanung etwa arbeite mit einem Tool, das es nicht ermögliche, auf einen Blick alle relevanten Daten (geflogene Stunden, noch verfügbare Stunden, Quartalszeiten, Monatszeiten, etc ...) anzuzeigen. Diese Problematik sei seit Jahren evident, doch erst jetzt reagiere die Unternehmensführung und habe ein Upgrade der Planungssoftware bestellt. Bis die neue Software voll einsatzbereit ist, dürften aber noch einige Monate vergehen.
Man wolle die Kolleginnen und Kollegen einerseits über den Status quo und andererseits darüber, wie es dazu gekommen ist, informieren, so Minhard. Es sei auch das Ziel des Betriebsrates durch die transparente Darstellung der Fakten zu verhindern, dass "das Management allfällige Flugausfälle im Sommer wieder auf demotivierte Piloten schieben kann".
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung sei die neue Uniform. Minhard: "Es versteht keiner, weshalb wir ein Facelift in Form einer neuen Uniform brauchen, die sich von der alten nur unwesentlich unterscheidet, aber eine Menge Geld kostet."
AUA kritisiert Betriebsrat
AUA-Sprecher Peter Thier kritisierte gegenüber Austrian Wings, dass der Betriebsrat Konflikte dieser Art öffentlich austrage, anstatt intern gemeinsam mit dem Vorstand an einer Lösung zu arbeiten. Gleichzeitig räumte Thier Probleme betreffend Flugausfälle ein, erklärt aber, dass das Unternehmen bereits entsprechende Maßnahmen gesetzt habe: "Wir haben ein Wetlease mit Estonian abgeschlossen und Flugzeuge aus unserer Produktion für SWISS herausgelöst." Zudem wurde die Einflottung des Fokker-Nachfolgers um zwei Monate nach hinten in den eher aufkommensschwachen Winter 2016 verschoben. Von einem generellen Personalengpass wollte Thier nicht sprechen, seiner Ansicht nach seien die Umschulungen von Piloten auf die Embraer-Jets, welche die Fokker ersetzen, dafür verantwortlich.
Keine Ausfälle, 13 Flüge verspätet
Die Betriebsversammlung endete gegen 11 Uhr. Es gab keine Streichungen, 13 Flüge (von 90 geplanten) waren zwischen 20 und 90 Minuten verspätet, wie es seitens der AUA gegenüber unserer Redaktion heißt.
(red / Titelbild: AUA-Betriebsversammlung, Symbolbild - Alle Fotos: Austrian Wings Media Crew)