Österreich

Passagier in AUA-Maschine verhaftet

Wie israelische Medien übereinstimmend berichten, wurde der bekannte Kameramann Yossi Davidov kürzlich an Bord einer AUA-Maschine verhaftet, weil er sich ungebührlich verhalten hatte. Ein anderer Passagier filmte den Polizeieinsatz. Der Vorfall sorgte auch in Israel für große Aufregung.

Offenbar weigerten sich Davidov und drei Kollegen, ihre schwere Filmausrüstung einzuchecken. Als sie von den Flugbegleitern darauf aufmerksam gemacht wurden, sei Davidov auf Hebräisch ausfallend geworden, habe den Flugbegleitern auf Hebräisch vorgeworfen, ihn so zu behandeln "weil ich Jude bin". Weiters ist auf dem Video zu hören, wie er auf  Hebräisch erklärt, keine andere Sprache zu sprechen.

Weil sich Davidov nicht beruhigte und seine Ausrüstung weiterhin nicht einchecken wollte, wurde die Polizei gerufen. Dann begann der Journalist plötzlich Englisch zu sprechen. Auf dem Video ist zu hören, wie er gegenüber der Polizei auf Englisch (wohl in Anspielung auf die Shoa, Anm. d. Red.) erklärt: "Sie mögen uns nicht, weil wir Juden sind. Sie haben 6 Millionen von uns umgebracht, wollen Sie einen weiteren umbringen?"

Schließlich wurde Davidov in Handschellen aus dem Flugzeug abgeführt, auch seine drei Kollegen mussten die Maschine verlassen.

Flug OS 859 startete mit rund einer Stunde Verspätung, nachdem sich der Kapitän bei den übrigen Passagieren für die Verzögerung entschuldigt und den Grund dafür erklärt hatte.

Das Nachrichtenportal "Ynet" zitierte einen Israeli mit den Worten: "Ich habe mich geschämt, als ich gehört habe, dass sich ein Jude derart benommen hat."

Der Anwalt von Davidov, Reuven Laviav, warf der AUA vor, dass sein Mandant von einer "muslimischen Flugbegleiterin mit Kopftuch schlecht behandelt" worden sei.

Über diese Aussage zeigte sich wiederum ein Crewmitglied gegenüber Austrian Wings sehr verwundert: "Mir ist nicht bekannt, dass es bei uns musilimische Flugbegleiterinnen mit Kopftuch gibt. Ich weiß nicht, wen der Herr da gesehen haben will."

Davidov selbst ließ über seine Rechtsvertretung außerdem ausrichten, dass ihm der Vorfall leid tue.

(red / Titelbild: Polizisten mussten ausrücken um den "unruly pax" zu bändigen, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)