Das Konzernergebnis stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 954 Mio. Euro. Im Vorjahr lag es zum Halbjahr noch bei -79 Mio. Euro. Neben einem höheren betrieblichen Ergebnis ist dies vor allem auf Zuwächse im Finanzergebnis zurückzuführen. So geht über die Hälfte des Konzernergebnisses auf einen buchhalterischen Effekt zurück, der sich aus der erfolgsrelevanten Eigenkapitalzuschreibung von 503 Mio. Euro aus der Rückführung der Jet-Blue-Wandelanleihe im ersten Quartal ergibt. Im zweiten Quartal beeinflussten dann unter anderem ergebniswirksame Bewertungen von Zins- und Währungssicherungs-instrumenten sowie von Treibstoffsicherungsoptionen das Ergebnis mit insgesamt 176 Mio. Euro positiv.
Im zweiten Quartal kam die Lufthansa Gruppe auf eine Adjusted EBIT-Marge von 7,6 Prozent. Vor allem die Fluggesellschaften, und dort insbesondere Lufthansa Passage und SWISS, waren ausschlaggebend für diese positive Entwicklung. Das Geschäftsfeld Passagierairlines erreichte eine Marge von fast 8 Prozent im zweiten Quartal, wobei SWISS mit einer Marge von über 11 Prozent auch im Branchenvergleich außerordentlich gut abschnitt. Auch Germanwings befindet sich weiterhin auf erfolgreichem Kurs und wird das laufende Jahr erstmals mit einem Gewinn abschließen.
Die Lufthansa Passage steigerte ihr Ergebnis im ersten Halbjahr um 181 Mio. Euro, SWISS verbesserte ihr Ergebnis um 90 Mio. Euro auf ein Adjusted EBIT von 178 Mio. Euro. Austrian Airlines verzeichnete im ersten Halbjahr noch einen Verlust von 17 Mio. Euro, konnte das Adjusted EBIT aber im Vorjahresvergleich um gute 27 Mio. Euro steigern. Lufthansa Cargo konnte dagegen die gute Entwicklung des ersten Quartals im zweiten Viertel des Jahres nicht fortsetzen. Mit dem Sommerflugplan haben Wettbewerber der Lufthansa Cargo in vielen Märkten ihre Frachtkapazitäten deutlich ausgeweitet, sodass die Preise erheblich unter Druck gerieten. Unter dem Strich bleibt im ersten Halbjahr eine Verbesserung des Adjusted EBIT um 7 Mio. Euro auf 50 Mio. Euro für das Geschäftsfeld Logistik. Auch die weiteren Geschäftsfelder konnten ihre Halbjahresergebnisse jeweils verbessern, Lufthansa Technik um 41 Mio. Euro auf 268 Mio. Euro und LSG SkyChefs um 17 Mio. Euro auf 26 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote stieg aufgrund des höheren Rechnungszinses und des daraus resultierenden erfolgsneutralen Rückgangs der Pensionsrückstellungen zum Ende des zweiten Quartals wieder auf 17,5 Prozent. Die Quote lag damit über dem Wert des Jahresabschlusses 2014. Zwar entwickelten sich die Pensionsverbindlichkeiten durch den auf 2,9 Prozent angestiegenen Rechnungszins rückläufig, die absolute Pensionslast verbleibt mit 6,6 Mrd. Euro aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Der operative Cashflow stieg im ersten Halbjahr um fast 45 Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro. Zum Halbjahr konnte ein Free Cashflow von etwas mehr als 1 Milliarde Euro ausgewiesen werden, fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Vor diesem Hintergrund ist die Nettokreditverschuldung deutlich gesunken, um 31 Prozent gegenüber dem Jahresabschluss 2014.
Die Investitionstätigkeit stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr wie geplant. Unter anderem die Auslieferungen von zwei weiteren Airbus A380 und vier Boeing 747-8 sowie die Modernisierung der Langstreckenflotte in First- und Business Class, sowie der Einbau der neuen Premium Economy Class haben hierzu beigetragen. Die Brutto-Investitionen im Jahr 2015 summieren sich auf 2,9 Mrd. Euro. Für die Folgejahre ist eine Absenkung des Investitionsniveaus auf jeweils 2,5 Mrd. Euro vorgesehen ist.
Lufthansa bestätigt ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2015 mit einem Adjusted EBIT von mehr als 1,5 Mrd. Euro vor Streikkosten.
(red / Lufthansa / Titelbild: Symbolbild Lufthansa - foto: Austrian Wings Media Crew)