Favoriten rasten durch erste Knock-out-Runde. Die schwierigste Aufgabe des WM-Spitzen-Trios Paul Bonhomme, Matt Hall und Hannes Arch hatte der Brite in der „Round of 14“ zu meistern. In einem prickelnden Duell setzte sich Bonhomme um nur sechs Hundertstel Sekunden gegen den Tschechen Martin Sonka durch, der mit seiner starken Performance als schnellster Verlierer in die Runde der besten 8 einzog. Der Österreicher Hannes Arch ließ im ersten Durchgang Juan Velarde (ESP) locker hinter sich und auch Matt Hall, der bis zu diesem Zeitpunkt in Ungarn ungeschlagen war, warf Michael Goulian (USA) aus dem Rennen.
Rennluft wurde in der „Round of 8“ richtig dünn. In der Runde der besten 8 bekam es Hannes Arch mit dem Titelverteidiger Nigel Lamb (GBR) zu tun. Der Brite war mit etwas Glück überhaupt in die zweite Knock-out-Session gestolpert: Sowohl er, als auch sein direkter Kontrahent Nicolas Ivanoff (FRA) mussten ihre Läufe wegen zu hoher G-Belastung abbrechen, Lamb durfte jedoch wegen des besseren Ergebnisses im Qualifying aufsteigen. Offensichtlich war dem amtierenden Weltmeister dieser Fehler keine Lektion, denn auch im Duell gegen Hannes Arch machte er dem Österreicher mit dem Überschreiten der maximal erlaubten Belastung von 10 G den Weg frei in das Finale der besten 4. Der WM-Führende Paul Bonhomme hatte mit einem fehlerfreien Lauf gegen Matthias Dolderer (GER), der Strafsekunden ausfasste, leichtes Spiel. Im Top-Duell der „Round of 8“ zeigte Matt Hall gegen einen starken Martin Sonka schließlich Nerven. Das für den Australier bis zu diesem Zeitpunkt perfekte Rennwochenende mit Bestzeiten in allen Trainings und im Qualifying endete überraschend und kurz vor einem möglichen Triumph in Ungarn.
Arch mit taktischer Meisterleistung. Somit lautete die Besetzung des Finales an der Donau Paul Bonhomme, Hannes Arch, Martin Sonka, und Pete McLeod (CAN). In der entscheidenden Runde legte Hannes Arch, der als Zweiter in den Track ging, eine fulminante Zeit vor. Er ließ zunächst Pete McLeod hinter sich und war auch von Paul Bonhomme oder Martin Sonka nicht mehr zu schlagen. Der Österreicher hatte in den Head-to-Head-Duellen zuvor mit Sicherheitsläufen seine volle Routine ins Spiel gebracht und im entscheidenden Moment mit einem starken Lauf eiskalt zugeschlagen: „Insgeheim habe ich die ganze Woche gehofft, dass Matt einen Fehler macht. Er ist konstant schnell geflogen. Ich konnte meinen schnellsten Run genau dann fliegen, als es am wichtigsten war, nämlich im letzten. Ich habe genau gewusst, was ich tun muss, um das richtige Timing zu finden“, zeigte sich Hannes Arch stolz über seine Leistung und war überglücklich, nun das zweite Saisonrennen gewonnen zu haben.
WM-Gesamtwertung 2015 (nach 4 von 8 Rennen):
1. Paul Bonhomme (GBR, 34 Punkte), 2. Hannes Arch (AUT, 29), 3. Matt Hall (AUS, 29), 4. Martin Sonka (CZE, 16), 5. Pete McLeod (CAN, 14), 6. Nigel Lamb (GBR, 13), 7. Matthias Dolderer (GER, 12), 8. Michael Goulian (USA, 8) 9. Nicolas Ivanoff (FRA, 6), 10. Peter Besenyei (HUN, 5), 11. Yoshihide Muroya (JPN, 4), 12. Kirby Chambliss (USA, 2), 13. Juan Velarde (ESP), 14. Francois Le Vot (FRA)
Für österreichische Fans bietet sich heuer – nach den Rennen in Rovinj und Budapest – natürlich in Spielberg die beste Gelegenheit, Hannes Arch live vor Ort anzufeuern. Infos zum sechsten Rennen am 5./6. September am Red Bull Ring in der Steiermark sowie Tickets gibt es unter www.redbullairrace.com/de_AT/event/spielberg-2015.
Fotoimpressionen:
(red / Red Bull Air Race / Alle Fotos: Peter Hollos)