"Ein offener Brief an #airberlin.
Ihr habt es geschafft, unser Vertrauen in eure Fluggesellschaft schwer zu erschüttern. Unser neunjähriges Kind flog vor ein paar Tagen ohne uns mit euch von Venedig nach Berlin. Zwischenstop in Stuttgart. Als Eltern waren wir sehr beunruhigt über die zweieinhalb Stunden Aufenthalt von ihr am Flughafen. Ihr habt uns mehrfach und überschwänglich versichert, dass unser Kind zu KEINEM Zeitpunkt unbeaufsichtigt sein würde. Immerhin werbt ihr damit groß und breit auf eurer Internetseite. Diesen Service stellt ihr natürlich auch in Rechnung. Was aber geschah war, dass ein Mitarbeiter eurer Gesellschaft unser Kind nach der Landung in Stuttgart einfach in der Flugzeughalle zwischen tausenden von Reisenden abstellte mit den Worten: "Hier wartest du jetzt zweieinhalb Stunden, bis dich jemand abholt." Unser Kind wurde NICHT wie versprochen einer weiteren Angestellten von #airberlin übergeben, sondern sich selbst überlassen! Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können! Zum Glück hat sich unser Kind zu helfen gewusst und ist nach einer halben Stunde in ein Restaurant gegangen und hat dort um Hilfe gebeten... Eine freundliche Reisende hat sich dann ihrer angenommen. Vielen Dank an dieser Stelle unbekannterweise. Als wir sie in Berlin abholten und durch unser Kind erfuhren, was geschehen war, handelten eure Angestellten übrigens folgenderweise: " Regen sie sich mal nicht so auf, es ist ja nix passiert!" Ein Vorgesetzter antwortete unwillig:" Was wollen sie denn jetzt, wir haben uns doch entschuldigt!" ... Wenn man bei eurer Serviceline anruft, fühlt sich niemand zuständig. Wenn man sich beschweren möchte, bekommt man eine Mailadresse, an die man schreiben kann. Das ist also euer Weltunternehmen?! Das deutsche Rechtssystem sieht vor, dass erst was passieren muss, bevor man klagen kann. ... Muss sowas erst geschehen?
Warum wir diesen offenen Brief schreiben? Unser Kind hatte an diesem Tag einen Schutzengel. Aber wie wird es einem anderen Kind ergehen? Ihr hinterlasst den Eindruck, bei einem verloren gegangen Koffer mehr Empathie zu zeigen, als für die Tatsache, dass ihr eure Aufsichtspflicht einem neunjährigen Kind gegenüber verletzt habt... Wir sind nach wie vor entsetzt!
Dieser Brief darf übrigens gerne weiter geteilt werden!!
Mit nicht so freundlichen Grüßen Familie Sarto/Jovanovic"
Der Beitrag wurde innerhalb kürzester Zeit mehrere Tausend Male geteilt. Air Berlin entschuldigte sich, sprach in einer Stellungnahme von einem "bedauerlichen Einzelfall" und kündigte an, mit dem betreffenden Mitarbeiter ein Gespräch zu führen.
(red / Titelbild: Symbolbild Air Berlin - Foto: Austrian Wings Media Crew)