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Projekt "Refugee Air" will Flüchtlinge in die EU fliegen

Ein neues Airlineprojekt möchte neue Wege inmitten der aktuellen Flüchtlingskrise beschreiten: "Refugee Air" will Direktflüge von Asylwerbern nach Skandinavien anbieten.

Die Idee kam von den schwedischen Unternehmern Susanne Najafi und Emad Zand. Noch vor Wintereinbruch soll das Projekt an den sprichwörtlichen Start gehen. Verhandlungen mit Scandinavian Airlines (SAS) und Norwegian seien bereits am Laufen, heißt es. Sollten diese Gespräche ergebnislos verlaufen, wolle man eine Maschine chartern, um Flüchtlinge auszufliegen.

Damit wollen die Initiatoren vor allem ein Zeichen gegenüber anderen Airlines setzen.

Dass etablierte Fluggesellschaften bislang die Beförderung von Asylwerbern ablehnen, liegt an der seit 2001 innerhalb der EU geltenden Trägerhaftung. Diese besagt, dass im Falle der Abweisung eines transportierten Fluggastes dieser auf Kosten der Airline wieder zurückgebracht werden muss. Demzufolge werden keine Passagiere ohne entsprechend gültige Reisedokumente befördert. "Diese Entscheidung trifft irgend jemand am Check-In in Antalya", sagt Susanne Najafi.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Hat ein Fluggast legitimes Recht auf Asyl im Zielland, wäre eine Beförderung auch möglich. "Aber man kann doch nicht in fünf Minuten am Check-In Schalter beurteilen, ob es sich um einen Flüchtling handelt", meint Najafi. Daher würden de facto sämtliche Asylwerber abgewiesen.

"Refugee Air" will Flüchtlingen nun die Möglichkeit einer Reise via Flugverbindung in die Europäische Union ermöglichen. Sollte der Passagier nach seiner Ankunft kein Asyl erhalten, trage das Projekt die dann anfallenden Kosten, heißt es seitens der Initiatoren.

(red Aig / Titelbild, Symbolfoto: "Refugee Air" will Flüchtlinge per Flugzeug anstatt in Schlepperbooten übers Meer bringen - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)