Von 13 bis 17 Uhr präsentierten sich am Sonntag unter anderem Rotes Kreuz, Zivilschutzverband, Feuerwehr, Bergrettung, Polizei und Bundesheer mit eigenen Infoständen und Leistungsschauen. Gegen 14:15 Uhr landete dann der erste der beiden angekündigten EC-135.
Dabei handelte es sich um den in Wiener Neustadt stationierten Intensivtransporthubschrauber (ITH) der ÖAMTC-Flugrettung. Gesteuert von ÖAMTC-Urgestein Rudi Einsiedl setzte der EC-135 mit der Kennung OE-XEQ auf einer Wiese am Veranstaltungsgelände auf. Der ITH unterscheidet sich vom klassischen Notarzthubschrauber (NAH) sowohl in medizinischer als auch fliegerischer Hinsicht. Einsiedl: "Diese Maschine verfügt über ein Glascockpit samt Autopilot und ist für Instrumentenflug (IFR, Anmerkung der Redaktion) zugelassen."
Im Patientenabteil stehen ein gegenüber dem im NAH eingesetzten Modell verbessertes Beatmungsgerät sowie sechs statt zwei Spritzenpumpen, so genannte Perfusoren, zur Verfügung. "Außerdem ist der unsere Transporte begleitende Arzt stets ein Intensivmediziner und unser HEMS-Crewmember nicht Notfallsanitäter sondern ein diplomierter Krankenpfleger mit Intensivpflegeausbildung."
Kaum stand der Rotor des 2002 als EC-135 T1 in Dienst gestellten und später auf T2-Standard modifizierten Helikopters still, wurde er auch schon von dutzenden Kindern (und deren Eltern) regelrecht gestürmt und in Augenschein genommen. Jeder wollte einmal im Cockpit oder auf dem Platz des Arztes Platz nehmen und einen richtigen Fliegerhelm aufsetzen. Diesem Wunsch kam die äußerst freundliche Crew gerne nach, und Intensivmediziner Dr. Daniel Csomor beantwortete den jungen Kindern ihre zahlreichen Fragen.
Rund eine Stunde später hieß es für die Besucher dann jedoch den Landeplatz (kurzfristig) zu verlassen, da ein zweiter Helikopter einschwebte - diesmal handelte es sich um eine vom Flughafen Schwechat (dort befindet sich rund um die Uhr ein Helikopter der Flugeinsatzstelle Meidling in Bereitschaft) kommende EC-135 P2+ der Flugpolizei, gesteuert vom Mödlinger Steve Wallitzky, für den der Besuch in Vösendorf damit quasi ein "Heimspiel" war.
Im Gegensatz zu den EC-135 der ÖAMTC-Flugrettung verfügen die Helikopter der Polizei über ein deutlich höheres Landegestell. Die zum Sicherheitstag entsandte OE-BXC ist eine von vier mit einem Wärmebildgeräteturm der Marke Wescam MX 15i, einem Suchscheinwerfer Spectrolab SX-16 Nightsun sowie einer Anlage zur direkten Bildübertragung zu einer Einsatzzentrale ausgerüsteteten EC-135 der Exekutive. Sie ist Single Pilot IFR zugelassen und zusätzlich mit Autopilot und Wetterradar ausgestattet. Die Flugpolizei erhielt insgesamt acht EC-135, nach dem bis heute ungeklärten Absturz einer Maschine in den Achensee 2011 betreibt das Innenministerium derzeit sieben Maschinen dieses Typs, neben einer Reihe verschiedener Ecureuil-Modelle und einem Jet Ranger.
Und auch bei der "Xray Charly" konnten es vor allem die jüngsten Besucher des Sicherheitstages kaum erwarten, das moderne Fluggerät in Augenschein zu nehmen. Die beiden freundlichen Polizisten beantworteten geduldig alle Fragen und erfüllten so manchen Buben- und Mädchentraum, indem sie die Kinder im Hubschrauber Platz nehmen ließen, getreu dem Motto: "Die Polizei, Dein Freund und Helfer."
Die für die Organisation der Veranstaltung zuständige Zivilschutzgemeinderätin von Vösendorf, Gerlinda Urban, zeigte sich am Ende des Tages zufrieden: "Es war ein ständiges Kommen und Gehen, aber wir schätzen, dass mehr als 3.000 Vösendorfer und Vösendorferinnen den Sicherheistag besucht haben." Das wäre rund die Hälfte aller Einwohner der Gemeinde.
Weitere Fotoimpressionen:
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern dieser Reportage, insbesondere bei Zivilschutz-Gemeinderätin Gerlinda Urban sowie der Freiwilligen Feuerwehr Vösendorf.
(red / Titelbild: EC-135 OE-BXC der Flugpolizei im Landeanflug - alle Fotos: Austrian Wings Media Crew / Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen für Foto- und Videomaterial)