Demnach sei die Maschine zu diesem Zeitpunkt mittels Autopilot 1 gesteuert worden und befand sich mit 281 Knoten IAS im Steigflug in einer Höhe von 30.888 Fuß. Es habe keinerlei Anzeichen für Probleme gegeben. Die Aufzeichnung reißt laut Angaben des Ermittlers mit einem "lauten Geräusch" nach 23 Minuten und 14 Sekunden Flugzeit ab. Die bisher entdeckten Wrackteile sind auf einer Länge von rund 13 Kilometern verstreut, nach wie vor fehlen jedoch etliche Teile des Jets.
Anders als französische Ermittler, die bereits gestern - wir berichteten - von einem "Explosionsgeräusch" sprachen und damit den Verdacht britischer und US-Geheimdienstmitarbeiter bestätigten, wollte al-Muqaddam keine konkrete Einschätzung über die Herkunft des Geräusches abgeben. Er sprach aber unter anderem davon, dass möglicherweise "Lithiumbatterien" dafür verantwortlich gewesen sein könnten. Eine Aussage, die bei Fachleuten Kopfschütteln auslöst. Zwar haben Lithiumbatterien in der Vergangenheit schon öfter an Bord von Flugzeugen Feuer gefangen und diese zum Absturz gebracht (siehe auch Asiana Flug 991 und UPS Flug 6), doch in keinem dieser Fälle waren diese Batterien geeignet, eine Explosion auszulösen, die das Flugzeug auseinander brechen ließ. Zudem erscheint es unwahrscheinlich, dass ein Charterflug von Sharm el Sheikh nach St. Petersburg größere Mengen Lithium-Batterien im Frachtraum mitführt. Weiters müsste sich der Inhalt des Frachtraumes problemlos anhand des Load Sheet klären lassen.
Die Aufzeichnungen des Cockpit Voice Recorders sollen nun einer Spektralanaylse unterzogen werden.
(red / Titelbild: Die Unglücksmaschine, aufgenommen 2012 in Salzburg - Foto: Christian Schöpf für Austrian Wings)