"Im Zuge eines Checks haben unsere Techniker bei einer B777 ein defektes Kabel entdeckt. Darauf haben wir entschlossen, das gleich bei allen B777 zu überprüfen, denn bei Sicherheit gehen wir keine Kompromisse ein. Leider hat dies zur Folge, dass wir drei Flüge streichen mussten. Die Passagiere wurden umgebucht. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten." Aktuell sollen sich zwei der fünf Boeing 777 der Airline deshalb in der Wartung bei der AUA-Technik in Wien befinden.
Betroffen von den Streichungen waren beziehungsweise sind nach Austrian Wings Recherchen die Rotationen Wien - Tokio - Wien und Wien - Bangkok - Wien vom 9. auf den 10. Februar sowie Wien - Miami - Wien am 10. Februar.
Pilotenkritik an der Qualität ausgelagerter Wartung
Während offizielle Stellen der AUA keine näheren Angaben zur Ursache des Kabel-Problems machten, äußerten gegenüber der Austrian Wings Redaktion mehrere Piloten der Fluglinie die Vermutung, dass die durch den Kostendruck in China erfolgende Wartung der Langstreckenflugzeuge ihrer Meinung nach die "Wurzel des Übels" sei.
Sowohl die Boeing 777 als auch die Boeing 767 werden regelmäßig nach Peking geflogen, wo ein Tochterbetrieb der Lufthansa größere technische Routinearbeiten ausführt. Diese Arbeiten seien jedoch häufig "derart schlampig" gemacht, dass "unsere eigenen Techniker in Wien dann regelmäßig stundenlang Nachbesserungen vornehmen müssen, ehe wir die Maschinen wieder fliegen können".
So spare man zwar theoretisch Kosten durch die Auslagerung der Wartung nach China, habe auf der anderen Seite durch die Nachbesserungen in Wien und die oftmals daraus resultierenden Verspätungen und Flugausfälle aber wieder einen finanziellen Mehraufwand. "Und vom Imageverlust reden wir noch gar nicht, denn die Passagiere erwarten nicht nur Sicherheit, sondern auch technische Zuverlässigkeit", so ein Pilot.
(red / Titelbild: Boeing 777 der AUA, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)