Bhanot konnte die Piloten alarmieren, die sich gemäß den damals geltenden internen Regelungen der Pan Am über die Dachluke abseilten, wodurch die Terroristen ihr Ziel die Maschine zu entführen um 1.500 inhaftierte Glaubensbrüder freizupressen, nicht umsetzen konnten.
Allerdings hatten die Palästinenser nun Hunderte Geiseln in ihrer Gewalt. Die erst 23-jährige Bhanot gab sich gegenüber den gescheiterten Luftpiraten als ranghöchste Flugbegleiterin zu erkennen, blieb ruhig und lächelte auch während der Geiselnahme, um die Passagiere zu beruhigen. Besonders fürsorglich kümmerte sich die junge Frau um ältere Passagiere und Kinder.
Nach 16 Stunden Geiselnahme fiel um 21:55 Uhr die Stromversorgung in der Maschine komplett aus. Daraufhin begannen die Entführer mit ihren automatischen Schusswaffen das Feuer auf die Passagiere zu eröffnen und zündeten zwei Granaten. Bhanot und die übrigen Flugbegleiter begannen sofort die Notausgänge zu öffnen. Bereits verletzt warnte Bhanot flüchtende Passagiere vor der großen Höhe der Notausstiege über die Tragflächen der Boeing 747 und warf sich laut offiziellen Berichten von Pan Am im Kugelhagel schützend vor drei Kinder. Sie starb später an den Folgen ihrer schweren Schussverletzungen. Zwei Tage später hätte sie ihren 24. Geburtstag gefeiert. 19 Passagiere kamen ebenfalls ums Leben, mehr als 120 Menschen wurden verletzt. Pakistanische Sicherheitskräfte konnten erst 15 Minuten nach Beginn der Schüsse die Pan-Am-Maschine stürmen und die vier Entführer lebend verhaften.
Bhanot wurde posthum international hoch geehrt und nun, fast 30 Jahre nach ihrem Tod kommt ein indischer Film in die Kinos, der den heldenhaften Einsatz der jungen Flugbegleiterin würdigt, dem 359 Menschen ihr (Über-) Leben verdanken.
(red / Wikipedia / Titelbild: Screenshot aus dem Trailer zum Film "Neerja" - Quelle: YouTube)