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Schubumkehrproblem zwingt Fokker 100 der AUA zur Landung

Gestern musste die Fokker 100 OE-LVL der österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines kurz nach dem Start in Wien wieder zum Flughafen Schwechat zurückkehren. Wie der "Aviation Herald" berichtet, war der Grund dafür eine Warnung die Schubumkehr eines der beiden Triebwerke betreffend.

Während des Steigfluges als Kurs OS 463 mit Ziel Manchester erhielten die Piloten auf einer Anzeige im Cockpit die entsprechende Warnung und unterbrachen den Steigflug in 10.000 Fuß Höhe.

Nach Abarbeiten der entsprechenden Checklisten entschieden sie sich zur Rückkehr nach Schwechat, wo die Maschine 45 Minuten nach dem Abflug wieder sicher aufsetzte. Die Passagiere wurden mit einer Ersatzmaschine, die OE-LVF, nach Manchester geflogen und erreichten Manchester mit rund vier Stunden Verspätung.

Geöffnete Schubumkehr am linken Triebwerk einer Fokker, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew
Geöffnete Schubumkehr am linken Triebwerk einer Fokker, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

AUA bestätigt Vorfall

"Die Schubumkehr wird prinzipiell hydraulisch und mechanisch in der Verriegelungsposition gehalten, überwacht wird das Ganze von Sensoren. In diesem Fall haben die Sensoren eine Fehlermeldung abgegeben, hier hat uns etwas Verschmutzung bei den Sensoren einen Strich durch die Rechnung gemacht", erklärte dazu eine AUA-Sprecherin.

Da in Manchester aber keine Technik für die Fokker verfügbar gewesen sei, habe sich "unsere Crew dazu entschlossen nach Wien umzudrehen". Man bedauere die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Sicherheit hat bei Qualitätsfluglinien höchste Priorität

Potentielle Probleme mit der Schubumkehr werden von kompetenten Flugzeugführern im Sold von Qualitätsfluglinien niemals auf die leichte Schulter genommen, da die Folgen einer in der Luft ausgefahrenen Schubumkehr fatal sein können, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.

So stürzte am 26. Mai 1991 eine Boeing 767-300ER der Lauda Air ab, die laut Expertenansicht zahlreiche Wartungsmängel aufwies, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Auslösen der Schubumkehr beitragen haben dürften.. Alle 223 Insassen kamen ums Leben. Und im Jahr 1996 öffnete sich bei einer Fokker 100 der brasilianischen TAM kurz nach dem Start die Schubumkehr eines Triebwerkes, woraufhin der Jet unkontrolliert zu Boden stürzte. In diesem Fall waren 99 Todesopfer zu beklagen.

(red / Titelbild: Die OE-LVL im Steigflug, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)