Geübt wird seitens des Bundesheeres die enge und zeitkritische Koordinierung zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren und der militärischen sowie zivilen Flugsicherung. Der wesentliche Mehrwert dieser Abfangübung ergibt sich durch die Tatsache, dass Großmaschinen wie die B767 ein gänzlich anderes Flugverhalten wie die ansonsten zur Zieldarstellung verwendeten kleineren Luftfahrzeuge des Bundesheeres aufweisen. Der Ansatz von Flugmanövern ist bei einer solchen Großmaschine somit anders zu beurteilen. Nach dem "Abfang" wird die B767 der Austrian Airlines durch die zwei Eurofighter des Bundesheeres Richtung Landeflugplatz geleitet, wobei die spezifische Sinkgeschwindigkeit und die Kurvenradien der Großmaschine durch den führenden Eurofighter-Piloten vorzugeben sind. Den Abschluss der Übung stellt um etwa 09:45 Uhr der "Landezwang" auf einem der oben angeführten Flugplätze dar. Dabei zwingen die zwei Eurofighter die Austrian-Maschine zu einer angedeuteten Landung, teilte das Bundesheer mit.
Eine Saab 105 mit einem Luftbildfotografen des Bundesheeres begleitet die Eurofighter. Dieser dokumentiert die Einsatzübung.
Ein Flug im Überschallbereich ist während des Trainings grundsätzlich nicht vorgesehen.
Bei einem Abfang während eines realen Einsatzes werden die Abfangjäger des Bundesheeres bei Bedarf in kurzer Zeit auf Überschallgeschwindigkeit (bis zu 2000km/h) beschleunigt. Ab diesem Zeitpunkt besteht ein hoher Geschwindigkeitsunterschied zwischen "Ziel" und Abfangjäger. Kurz vor dem Ziel muss der Militärpilot zum exakt richtigen Zeitpunkt das "Bremsmanöver" einleiten, um nicht über das Ziel hinauszugleiten. Dieses Manöver ist ein essenzielles Trainingsziel bei Abfangübungen. Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei ca. 1.200 km/h. Nähert sich ein Eurofighter dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen am Flugzeug. Diese Stoßwellen können am Boden als Überschallknall wahrgenommen werden. Die (Laut)Stärke des Überschallknalles ist unter anderem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und der Wetterlage.
(red / Bundesheer / Titelbild: AUA und Bundesheer arbeiten regelmäßig zusammen, hier eine frühere Abfangübung, bei der eine 737-800 der nicht mehr existenten Lauda Air verwendet wurde - Foto: Bundesheer / Markus Zinner)