Österreich

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Bruchlandung in Hörsching

Gestern kam es zu einem Zwischenfall im Zuge eines Schulungsflugs, der mit einer Bruchlandung endete.

Ein 49-jähriger Flugschüler war mit seinem Ausbilder in Krems (NÖ) in Richtung Linz gestartet. Nach Abarbeitung einiger Trainingsmanöver setzten die beiden auf dem Flughafen Linz Hörsching zur Landung an, vergaßen dabei jedoch scheinbar, das Fahrwerk auszufahren, wie Nachrichtenagenturen berichten. Ob dies tatsächlich zutreffend ist, kann noch nicht gesagt werden. Als gesichert gilt jedenfalls, dass die Zweimot mit eingefahrenem Fahrwerk aufsetzte, auf dem Rumpf über die Piste schlitterte und dabei alle drei Propellerblätter an beiden Triebwerken abbrachen, wie Fotos belegen. Vor der Landung gab es keinen Funkspruch an den Fluglotsen, der auf irgendwelche Unregelmäßigkeiten mit dem Fahrwerk hingedeutet hätte.

Vom Flugplatz Krems aus war die DA42 nach Linz gestartet - Foto: Markus Dobrozemsky
Vom Flugplatz Krems aus war die DA42 nach Linz gestartet - Foto: Markus Dobrozemsky

Trotz der Bruchlandung blieben beide Insassen der DA 42 Twin Star glücklicherweise unverletzt. Bei der verunfallten Maschine handelt es sich um die OE-FSA, die laut Austro Control auf die auf dem Flughafen Krems ansässige Sky Flight Charter zugelassen ist. Dieses Unternehmen wiederum gehört zur Sky Flight Academy, die sich innerhalb der Branche einen guten Ruf als hochwertige Flugschule erworben hat.

"Wenn man die Checkliste ordentlich abarbeitet, dann ist es eigentlich unmöglich, auf das Ausfahren des Fahrwerks zu vergessen."

Ein Pilot gegenüber Austrian Wings

Völlig unklar ist indes, wie die Besatzung auf das Ausfahren des Fahrwerks vergessen konnte, sofern das bei der Landung nicht ausgefahrene Fahrwerk tatsächlich dem Verhalten der Crew geschuldet sein sollte, was zum jetzigen Zeitpunkt aber noch völlig unklar ist.

Die Checkliste des Herstellers für das Muster DA42 sieht bereits unter dem Punkt "Descent / Approach Check" das Abarbeiten des Punktes "Gear warning + Lights" vor. Unter dem darauf folgenden Punkt "Before Landing Check" steht bei "Gear" "Down, Check 3 greens". Und last but not least sieht die Checkliste auch noch einen Punkt "Final Check" vor, bei dem sowohl die Stellung der Landeklappen als auch des Fahrwerks überprüft und bestätigt werden müssen.

Ein Pilot gegenüber Austrian Wings: "Wenn man die Checkliste ordentlich abarbeitet, dann ist es eigentlich unmöglich, auf das Ausfahren des Fahrwerks zu vergessen. Insbesondere, wenn man zu zweit unterwegs ist."

Allerdings warnte er auch vor einer Vorverurteilung der Besatzung: "Derzeit wissen wir nicht, ob etwa ein technischer Defekt zur Blockade des Fahrwerks geführt hat." Man müsse nun die offiziellen Ermittlungsergebnisse abwarten. "Voreilige Schuldzuweisungen sind definitiv nicht seriös."

"Wir warten noch auf die Berichte der beiden Insassen und werden dann alles ganz genau analysieren."

Eine SFA-Sprecherin gegenüber Austrian Wings

Statement des Betreibers

Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte den Vorfall gegenüber Austrian Wings: "Wir sind gerade dabei, der Ursache für diesen Vorfall auf den Grund zu gehen, haben die Berichte der beiden Insassen noch nicht am Tisch und wir wollen das noch genau analysieren."

Woher Nachrichtenagenturen ihre "definitiv nicht bestätigten" Informationen hinsichtlich dessen, dass die Crew vergessen habe, das Fahrwerk auszufahren, haben, "wissen wir nicht".

(red CvD, HP / Titelbild: Die in Linz mit eingezogenem Fahrwerk gelandete DA42 OE-FSA, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)