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Germanwings-Crash: Klage gegen Flugschule der Lufthansa in Goodyear

Wie der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Christof Wellens jetzt gegenüber der "Deutschen Presse Agentur" erklärte, werde er namens seiner Mandanten noch vor dem Jahrestag des Germanwings-Absturzes am 24. März eine Millionen-Klage gegen die Lufthansa-Flugschule in Goodyear, USA, einbringen.

In Goodyear hat das so genannte Airline Training Center Arizona seinen Sitz, das wiederum zur Lufthansa Flight Training gehört.

Hier wurde Germanwings-Pilot Andreas Lubitz ausgebildet, der nach Überzeugung der Ermittler am 24. März 2015 seinen Kapitän aus dem Cockpit aussperrte und danach den A320 von Germanwings bewusst zum Absturz brachte. Neben dem Täter kamen auch alle anderen 149 Menschen an Bord ums Leben, darunter zwei Babys.

Wellens - er vertritt nach eigenen Angaben einen "großen Teil der betroffenen Hinterbliebenen" - werde die Klage über eine US-Kanzlei einbringen, weil das Schadenersatzangebot der Lufthansa mit 25.000 Euro pro Opfer zu niedrig sei.

Viele Hinterbliebene aber auch Brancheninsider sehen den Lufthansa-Konzern in der Pflicht, da das Unternehmen es Lubitz gestattet hatte, seine Ausbildung nach einer gesundheitsbedingten Unterbrechung fortzusetzen und Verkehrsflugzeuge zu fliegen, obwohl in seiner Akte Selbstmordtendenzen vermerkt waren. Auch für von Austrian Wings kontaktierte Fachleute ein unfassbarer Zustand. Der Tenor: Wenn jemand einmal eine derart schwere psychische Erkrankung hatte, dann hat er im Cockpit eines Verkehrsflugzeuges nichts mehr verloren.

Die Lufthansa sah dies offenbar anders und trägt somit in den Augen weiter Teile der Öffentlichkeit zumindest die moralische Verantwortung für den Tod von 149 unschuldigen Opfern.

(red / Titelbild: Die Trümmer der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen - Foto. BEA)