Hintergrund der Klage ist, dass Angehörige von 75 der 149 Opfer von Andreas Lubitz, das bisherige Entschädigungsangebot von Lufthansa in Höhe von 25.000 Euro abgelehnt haben. Vertreten werden die Hinterbliebenen dabei von Elmar Giemulla, seines Zeichens Anwalt in Berlin und international angesehener Professor für Luftverkehrsrecht, sowie seinem Kollegen Christof Wellens.
Giemulla: "Nach dem, was wir wissen, hat die Flugschule von der US-Flugaufsichtsbehörde einen Hinweis darauf bekommen, dass der spätere Kopilot ein Problemfall ist. Doch was wurde unternommen? Wurde der Kopilot beobachtet, wurden die Fluglehrer auf ihn aufmerksam gemacht? Gibt es Aktenvermerke oder sonstige Erkenntnisse über ihn? Hat die Flugschule einen Hinweis an die Lufthansa gegeben, als sie den Kopiloten nach erfolgreicher Grundausbildung zurückgegeben hat?" Giemulla sieht damit nach eigenen Angaben keine Chancen mehr auf eine außergerichtliche Einigung. Seiner Meinung nach habe sich die Lufthansa in dieser Causa "einbetoniert".
Kritik am Verhalten von Germanwings beziehungsweise deren Mutter Lufthansa üben auch Hinterbliebene von Opfern im aktuellen "Stern". Darin werfen sie dem Kranich vor "arrogant" agiert zu haben: "Es gab kein Wort der Entschuldigung." Andere Angehörige von Opfern wiederum attackieren Lufthansa Chef Carsten Spohr direkt und meinen, dass es vermessen sei, sich nach so einem Ereignis hinzustellen und sinngemäß zu sagen: "Wir fühlen zwar mit Euch, haben aber nichts falsch gemacht."
(red / Titelbild: Symbolbild Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew)