Die Studie widerlegt die von der Luftfahrtindustrie aufgestellte Theorie, dass Investitionen in die Branche (zum Beispiel durch den massiven Ausbau von Flughäfen) zwingend zu mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen führen. Der Teufel steckt nämlich in der Methode: „Die [in Auftragsstudien der Luftfahrtbranche, Anm.] gewählte Methode der Input-Output-Analyse ist nicht ausreichend, um alle für die Volkswirtschaft relevanten Wirkungen des Luftverkehrs zu erfassen“, so die Studie der TU-Chemnitz. Die gängigen Studien ließen nämlich die der Luftfahrt vorgelagerten Branchen bei ihren Berechnungen außer Acht und summierten ausschließlich und isoliert die positiven wirtschaftlichen Impulse auf die nachgelagerten Branchen. „Regelmäßig werden negative Effekte unterschlagen, der Kaufkraftentzug bei anderen Branchen außer Acht gelassen“, so die Studie weiter.
Insgesamt zeige sich zwischen den Faktoren „Investitionen in den Luftverkehr“ und „Arbeitsplätzen“ bzw. „Wirtschaftswachstum“ eine neutrale Beziehung. Ergebnisse zahlreicher Studien der OECD, der Weltbank und anderer renommierter Institutionen belegen auch, dass „Wirtschaftswachstum viel eher Luftverkehr nach sich zieht als umgekehrt“. Dem ungehinderten Ausbau von Flughafeninfrastruktur erteilen die Studienautoren eine klare Absage: „Die Größe des nächststehenden Flughafens ist nicht entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Entscheidend ist vielmehr das ideale Maß.“
(red / tamingaviation.eu via APA-OTS / Titelbild: Symbolbild Flugverkehr - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)