Zunächst besichtigten wir den Info-Tower. Wer diesen noch sehen will, sollte sich beeilen, denn im Sommer 2016 könnte dieser aus betrieblichen Sicherheitsgründen abgerissen werden. Im Erdgeschoss befindet sich ein Modell und ein Plan des Geländes des BER. Danach konnte man die oberste Plattform mit dem Lift oder über 171 Stufen erreichen. Der Fußweg lohnt sich allemal - man bekommt den Höhenvergleich mit Sicht aus dem Cockpit einer Boeing 747 und eines Airbus A380. Von oben hat man den Überblick über das gesamte Gelände in alle Himmelsrichtungen.
Da die Südbahn wegen Sanierungsarbeiten der Nordbahn zwischenzeitlich in Betrieb war (das nächste Mal wieder mit Ausnahmegenehemigung zur ILA 2016, 1. bis 4.6.2016) wurden mobile Zäune aufgestellt, die in naher Zukunft auch nicht mehr verschwinden werden.
Danach fuhren wir aus dem öffentlichen Bereich über eine Sicherheits-Kontrollstelle zum neuen Terminal von BER und konnten die Abflughalle besichtigen. In Zukunft wird bei der Anfahrt nur "Kiss and Fly" möglich sein. Am Eingang sahen wir Security-Leute, wurden jedoch nicht kontrolliert, allerdings von der Führerin auf die Sturzgefahr in der Baustelle hingewiesen. Spätestens hier kommt man vom Staunen nicht weg und wundert sich über diverse Meldungen über den Eröffnungstermin und die Ursachen der Verzögerung, z. B. Probleme bei der Brandschutzanlage. Dies kann es wohl nicht sein, denn derzeit sind lediglich die Bereiche für Lounges und Check In im Umfang errichtet, in ansprechendem Holz-Design und mit schönen Beschriftungen in weißer Schrift auf rotem Hintergrund. Es ist keine IT-Infrastruktur zu sehen. Das fliegende Netzdach befindet sich in der Mitte der Halle und hat eine Fläche vom 90m² . Die oberen Bereiche sind noch nicht eingerichtet und für Restaurants und Reisebüros vorgesehen. Lufthansa wird die meisten Flächen beanspruchen und künftig auch Flugrouten mit dem A380 von und nach Berlin planen. Und es gibt noch Gerüste in der Halle ...
Danach besuchten wir das Vorfeld. Noch gibt es die Veranstaltungen wie z.B. Radrundfahrten am Abend zu bestimmten Terminen. Als Fluggast wird man nie wieder die Gelegenheit bekommen, die Positionen so fotografieren zu können.
Noch gibt es unendlich viele Parkplätze zum Null-Tarif. Der S-Bahnhof Schönefeld wird nach der Eröffnung von BER für den Fernverkehr an Bedeutung verlieren; das neue Terminal wird an alle Bahnverbindungen direkt angeschlossen. Das Hotel Steigenberger will erst bei Inbetriebnahme von BER eröffnen. Ein Regierungsflughafen soll auch noch gebaut werden.
Und was sieht man am Abend? Das Terminal ist hell beleuchtet, es wird gearbeitet, vor allem im IT-Bereich. Und gleichzeitig wird der alte Flughafen Berlin Schönefeld erweitert - grotesk. So berichten es jedenfalls die Taxi-Fahrer. Tipp zur Anreise von Berlin-Tegel: Die Fahrt Bus/U/S dauert etwas länger als der Flug von Wien nach TXL. Hotel-Tipp: Holiday Inn unter österreichischer Leitung mit hervorragender Küche nach heimischen Geschmack. Die Übersetzung für BER von bösen Zungen: Blamage Einer Region ...#
Fotoimpressionen:
Text & Fotos: Dr. Ingrid Muhr