Dein „Vater“, Gerhard Fieseler hat einmal im Radio gesagt:
„Ich bin Flugzeugbauer. Ich habe zusammen mit meinen Konstrukteuren, Aerodynamikern und wie die Spezialisten alle sind, den Storch seinerzeit gebaut. Ich habe gesagt, wie die einzelnen Daten sein müssen, aber Konstrukteur bin ich nicht.“
Mit Deinem stelzenartigen Fahrgestell warst Du als Beobachtungsflugzeug dazu gedacht, Fesselballons abzulösen. Die brauchten Mannschaften in Kompaniestärke, Dich konnte ein Pilot allein bedienen. Na gut, ein paar Mechaniker waren auch noch nötig.
Zwar sind Deine Langsamflugeigenschaften legendär, mit 1,4 Tonnen Abfluggewicht warst Du aber mit dem Argus As10C und 240 PS Startleistung etwas schwach auf der Brust. Nach dem zugegebenermassen kurzen Startweg von teilweise lediglich 50 Metern kamst Du nur zäh nach oben. Dafür jedoch ist die Sicht aus Deinem Inneren phänomenal!
Zur Landung wiederum brauchtest Du manchmal nur 20 Meter Rollstrecke und Du nahmst es dem Piloten auch nicht übel, wenn er Dich mit 5 Metern pro Sekunde Sinkgeschwindigkeit ins Fahrwerk fallen liess – Deine Stossdämpfer hatten 80 Zentimeter Federweg! Damit konntest Du buchstäblich auf jeder Wiese landen.
Etwa 2800 Deiner Brüder sind insgesamt gebaut worden – bis lange nach dem unseligen großen Krieg – und nicht nur in Deutschland bei den Fieseler-Werken in Kassel, sondern auch bei Morane-Saulnier in Frankreich oder bei Mráz in der ČSSR.
Wir sind froh, dass wir Deine Freunde sein dürfen und zünden heute mit unseren anderen gleichgesinnten Freunden und Vereinen überall auf der Welt eine Geburtstagskerze für Dich an – hoch sollst Du leben und noch lange fliegen, Fieseler Storch!
(red / Storchenfreunde.ch / Titelbild: Fieseler Storch im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien - Foto: Austrian Wings Media Crew)