Emirates in Wien ist eine Geschichte mit stetem Auftrieb. Was anno 2004 mit vier wöchentlichen Flugverbindungen begonnen hatte, geht nun mit der ersten österreichischen A380-Linienverbindung in eine neue Ära. Zwei tägliche Flüge stehen damit den Passagieren zur Verfügung. Und einmal auf den Geschmack gekommen, soll in Bälde auch der zweite Flug, für welchen aktuell eine Boeing "Triple Seven" abhebt, durch einen Airbus A380 upgegradet werden, wie Area Manager Martin Gross im Austrian Wings-Interview verraten hat.
Ganz fertig ist das gesamtlogistische Projekt allerdings noch nicht. Zwar kann der A380 bereits am Pier Ost abgefertigt werden, ein Boarding über zwei Ebenen ist allerdings noch Zukunftsmusik. Doch auch daran werde bereits gearbeitet, betonen Martin Gross und VIE-Vorstand Julian Jäger.
AUA: "Regt unsere Freude nicht an!"
Weniger Grund zum Jubeln sieht man angesichts der nunmehr regelmäßigen A380-Präsenz bei Austrian Airlines, welche ihrerseits die Dubai-Verbindung auf Grund des zunehmenden Preisdrucks bereits eingestellt hat. "Wir müssen davon ausgehen, dass das Verkehrsaufkommen von Wien, von Österreich nach Dubai aus unserer Sicht nicht ausreicht, um eine profitable und füllende Operation eines A380 dort abzubilden", meinte AUA-CEO Kay Kratky bereits vor drei Monaten gegenüber Austrian Wings. Zudem fürchtet er, dass der rot-weiß-roten Lufthansa-Tochter dadurch Langstreckenpassagiere durch die Lappen gehen könnten, die für das A380-Vergnügen eine Umsteigeverbindung via Dubai - etwa zu Zielen im ostasiatischen Raum - in Kauf nehmen. "Das bedeutet, dass der Druck auf die Direktverbindungen aus Wien erhöht wird", räumt der AUA-Chef ein. "Möglicherweise lassen sich andere Langstreckenverbindungen, aus einer Standortperspektive betrachtet, dann nicht aufrecht erhalten." Auch liegen der AUA die Infrastrukturkosten, welche für die A380-Abfertigung investiert werden müssen, im Magen: "Die werden auf alle Airlines, die hier am Flughafen operieren, umgelegt, und das regt unsere Freude natürlich nicht an."
Emirates-Vertreter Martin Gross hingegen ist überzeugt davon, dass Wien als 41. A380-Verbindung seiner Airline zum Erfolg wird: "Wir haben in den letzten zwölf Jahren unsere Kapazität aus Wien kontinuierlich ausgebaut. Wir sehen hier ständig mehr Nachfrage und mehr Passagiere." Der Einsatz des A380 sei eine "logische Folge" daraus, so Gross.
Fotoimpressionen (alle Bilder, sofern nicht anders angegeben © Austrian Wings Media Crew):
Am frühen Abend verließ der A380 Wien wieder und flog weiter zu seiner Homebase Dubai (Fotos: Thomas Ranner)
(red / Titelbild: Ein Kristall-A380 von Martin Gross für Julian Jänger anlässlich des neuen Linienfluggeräts in Wien-Schwechat - Foto: Austrian Wings Media Crew)