Schock in Naumburg in der vergangenen Woche: Ein kleines Kind ist mehrere Meter tief aus einem Fenster gestürzt. Im Krankenhaus zeigen die Untersuchungen der Ärzte, dass es sehr schwer verletzt ist und in Lebensgefahr schwebt. Die Nacht bricht schon herein, doch der kleine Patient muss so schnell wie möglich in eine Klinik mit Kinderintensivstation gebracht werden. Der Transport im Rettungswagen würde fast eine Stunde dauern. Ein Einsatz für die Besatzung von „Christoph Sachsen-Anhalt“. Der rot-weiße Hubschrauber ist nämlich der einzige in Sachsen-Anhalt, der rund um die Uhr einsatzbereit ist.
„Dringende Transporte zwischen Kliniken stellen unsere Hauptaufgabe dar“, sagt Norbert Ebbighausen, Stationsleiter und Pilot an der Station Halle. „Wir führen dabei auch hochkomplizierte Einsätze durch, zum Beispiel mit der sogenannten ECMO, der mobilen Herz-Lungen-Maschine. Schwer kranke oder frühgeborene Babys transportieren wir ebenfalls regelmäßig zwischen Kliniken und nehmen dazu einen Inkubator mit an Bord. Doch auch zur schnellen Notfallrettung werden wir alarmiert, beispielsweise wenn jemand einen Herzinfarkt erlitten hat.“
Die ersten zwei Jahre war „Christoph Sachsen-Anhalt“ tagsüber im Dienst, 1993 startete die Station dann in den Nachtdienst. Ein weiterer Meilenstein folgte 2002, als mit „Christoph Halle“ ein zweiter Hubschrauber an der Station am Flugplatz in Halle/Oppin stationiert wurde.
Hintergründe zur Station Halle
Die Station wurde früher durch die HSD Luftrettung betrieben und gehört heute zur DRF Luftrettung. „Christoph Sachsen-Anhalt“ und „Christoph Halle“ werden für dringende Transporte von Intensivpatienten und als schnelle Notarztzubringer bei Notfällen alarmiert. Die Hubschrauber sind mit einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt. Nachts sind zwei Piloten im Einsatz. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Besatzungen in maximal 15 Flugminuten.
(red / DRF / Titelbild: EC-145 der DRF, Symbolbild - Foto: Airbus Helicopters)