Montag gegen 21 Uhr startete die Crew von Rega 3 von der Einsatzbasis Bern. Ein männlicher Patient sollte wegen eines medizinischen Notfalls am Flugplatz Les Eplatures, NE von der Ambulanz in den Helikopter umgeladen und auf dem schnellsten Weg ins Berner Inselspital geflogen werden. Während der Übernahme des Patienten durch die Rega-Crew verschlechterte sich jedoch das Wetter, so dass ein Weiterflug nach Sicht nicht mehr möglich war.
Genaue Flugwetterdaten machen es möglich
Die von der Rega gebaute Wetterstation auf dem Berner Inselspital lieferte die aktuellen Wetterdaten direkt ins Cockpit von Rega 3. Den Daten zufolge ermöglichte das Wetter am Zielort eine Landung. So entschied der Pilot, das Inselspital im Instrumentenflugverfahren (IFR) anzufliegen. Dank der schnellen Verfügbarkeit des Flugplatzbetreibers von Les Eplatures, der diesen ausserhalb der Betriebszeiten öffnete und den IFR-Flug von Rega 3 bei der Flugverkehrskontrolle anmeldete, konnte der Patient auf dem schnellsten Weg ins Inselspital geflogen werden.
Ein entscheidender Sicherheitsgewinn
Dank satellitengestützter Navigation soll es in Zukunft möglich sein, Flüge nach Instrumentenflugverfahren unabhängig von fixen Installationen am Boden durchzuführen. Um solche Flüge zu ermöglichen, wurde das Projekt GNSS Low Flight Network (LFN) ins Leben gerufen. Die Rega arbeitet zusammen mit der Schweizer Luftwaffe und der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide an der Ausarbeitung dieses Netzwerks und der Implementierung der entsprechenden Anflugverfahren. Wie auf einer Autobahn soll der Helikopter in Zukunft bei schlechter Sicht einer im Bordrechner gespeicherten Flugroute nachfliegen können - ein entscheidender Sicherheitsgewinn. Diese IFR-Flugrouten sollen Flughäfen, Flugplätze und insbesondere auch Spitäler miteinander verbinden.
(red / Rega / Titelbild: Pilot eines Rettungshubschraubers während eines nächtlichen Fluges, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)