ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold erklärte heute, 1. Juni 2016, im Rahmen eines Pressegespräches am Flughafen Wien-Schwechat, dem Standort des ÖAMTC-gebrandeten Ambulanzjets: "Bereits zum Pfingstwochenende beginnen wir damit, die Anzahl der Mitarbeiter in unserer Einsatzzentrale zu vergrößern. Das ist notwendig, denn je nach Komplexität können im Falle einer medizinischen Leistung an einem einzigen Schutzbrief-Fall zwischen acht und 35 Personen arbeiten. Darunter Ärzte, Sanitäter, Piloten, Fahrer und natürlich die Mitarbeiter in den Notrufstationen." Insgesamt kümmern sich beim ÖAMTC im Sommer rund 150 "Calltaker" um die Hilferufe der Urlauber – rund um die Uhr, im Schichtdienst. Zusätzlich wird die Stundenanzahl vieler Teilzeitmitarbeiter erhöht und auf vermehrte Schulungen gesetzt. "Der Vorteil ist, dass die Kollegen gut eingearbeitet und sehr erfahren sind, was effizient ist und für die gleichbleibende Qualität unserer Dienstleistung sorgt", so Schmerold.
Außerdem wird in Vorbereitung auf die Saison das Ärztenetz, speziell in den beliebtesten Urlaubsländern, verstärkt. "Wichtig ist, dort einerseits Vertrauensärzte zu haben, die Deutsch sprechen, andererseits sollten sie möglichst auch die Landessprache beherrschen", erklärt der ÖAMTC-Verbandsdirektor.
Außerhalb von Österreich überschneiden sich die Länder, aus denen die meisten Rückholungen erfolgen, naturgemäß mit den beliebtesten Reisezielen der Österreicher. "Aus dem Ausland holen wir die meisten Patienten aus Italien (11 Prozent aller Fälle), gefolgt von Kroatien (9 Prozent) und Deutschland (7 Prozent) zurück. Bei den Fahrzeugrücktransporten steht Deutschland (15 Prozent aller Fälle) vor Italien (8 Prozent) und Kroatien (4 Prozent)", schildert Schmerold.
Bei rund 100 der 2.400 jährlich vom ÖAMTC organisierten Patientenrückholungen kommt ein Ambulanzjet zum Einsatz. "Das passiert in besonders schweren Fällen und wenn eine Rückholung nur auf diese Art möglich ist", erklärt Schmerold. An Bord der "fliegenden Intensivstation" ist auf Spezialtragen Platz für bis zu zwei Patienten, drei Sitze für Arzt und Diplomkrankenpfleger (manchmal auch eine Begleitperson) stehen zur Verfügung.
Doch was sind die Hauptgründe für Patientenrückholungen aus In- und Ausland? Der ÖAMTC-Verbandsdirektor erklärt: "Die Hälfte der Rückholungen sind nach Verletzungen wie Bänderrissen oder Knochenbrüchen zu verzeichnen. Rund 32 Prozent sind 'internistische Notfälle', beispielsweise Blinddarm- oder Lungenentzündungen." Herz- und Kreislaufprobleme (12 Prozent), neurologische (5 Prozent) und psychologische (1 Prozent) Notfälle komplettieren die häufigsten medizinischen Rückholgründe.
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(red / ÖAMTC / Fotos, sofern nicht anders angegeben: A. May / Austrian Wings Media Crew)