"Wir haben die Kolleginnen und Kollegen darüber informiert, dass wir uns mit der Geschäftsführung beim Abschluss des ersten Kollektivvertrags vor zwei Jahren darauf geeinigt haben, diesen Kollektivvertrag gemeinsam weiterzuentwickeln - bis jetzt ist nichts passiert. Das ist auch angesichts häufiger Wechsel in der Geschäftsführung inakzeptabel", erklärt Betriebsratsvorsitzender Stefan Tankovits.
Gehaltsstruktur verbessern
Die aktuelle Gehaltsstruktur sieht beispielsweise vor, dass rund ein Drittel des Gehalts für Flugbegleitern von den tatsächlich geleisteten Flugstunden abhängig ist. Fallen Flüge außerhalb der Top-Reisezeiten weg oder wegen technischer Probleme und anderer Gründe aus, kann das ein gewaltiges Minus auf dem Gehaltszettel der Beschäftigten ausmachen. Sowohl für Flugbegleiter als auch für Piloten seien derzeit außerdem All-in Pauschalen vorgesehen: „Wir fordern eine klare Definition aller Pauschalen für Standby und Schulungen sowie eine Neugestaltung der Verwendungsgruppen."
Diese Forderungen gehen Hand in Hand mit jener nach dem Aufschließen zur Gehaltsstruktur des Mutterkonzerns Air Berlin. In Einzelfällen betrage das Minus Betroffener bei flyniki vergleichsweise bis zu 70 Prozent, erklärt Tankovits: „Die Geschäftsführung hatte auch in der dritten Verhandlungsrunde keine akzeptablen Angebote. Wir hatten keine Alternative als die Kolleginnen und Kollegen in einer Betriebsversammlung detailliert zu informieren und gemeinsam die weitere Vorgangsweise zu beschließen.“
Belegschaft solidarisch mit Unternehmenszielen
Die Belegschaft der NIKI Luftfahrt GmbH habe ihre Solidarität mit den Unternehmenszielen in den vergangenen Jahren mehrfach unter Beweis gestellt, so Tankovits. Jetzt wird die Geschäftsführung in einer mit einer einzigen Gegenstimme beschlossenen Resolution aufgefordert, konkrete Schritte zur Modernisierung des Kollektivvertrags zu setzen, um ihn konzernüblichen Standards anzupassen. Außerdem fordern die Beschäftigten Informationen der Geschäftsführung über den aktuellen Stand von Verhandlungen mit dem Mutterkonzern beziehungsweise über den Fortbestand des Unternehmens sowie über mögliche Auswirkungen für die NIKI Luftfahrt GmbH unmittelbar an die Kolleginnen und Kollegen, heißt es in der Resolution und weiter: Die Belegschaft ist bereit, wenn nötig mit Kampfmaßnahmen, für die Erfüllung dieser Forderungen einzustehen. Die Betriebsversammlung wurde damit heute offiziell unterbrochen, sie kann ohne Vorankündigung jederzeit wieder aufgenommen werden, um die weitere Vorgangsweise abzustimmen.
Beschäftigte verdienen faire Bezahlung
"Die GPA-djp nimmt im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen ihre Aufgabe wahr, gemeinsam mit dem Management ein faires Regelwerk für Flugbegleiter und Pilot zu erarbeiten", bestätigte Alois Bachmeier, stv. Bundesgeschäftsführer im Rahmen der Betriebsversammlung die volle Unterstützung der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier): „Wir tun das mit aller notwendigen und gebotenen Sorgfalt und Verantwortung, damit das Unternehmen und mit ihm die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Beschäftigten von NIKI geben ihr Bestes, wenn es um die Betreuung und Beförderung der Passagiere geht, dafür verdienen sie auch faire, internationalen Standards entsprechende Rahmenbedingungen und Bezahlung.“
(red / GPA / Titelbild: Symbolbiild NIKI Crew - Foto Media Crew)