Wie britische Medien berichten, sei ein Reisender an Bord des Emirates-A380 während des Fluges leblos zusammengebrochen. Ersthelfer, darunter auch eine Medizinerin, hätten daraufhin sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet und auch nach einem Defibrillator gefragt. Ein solcher sei jedoch nicht an Bord gewesen, berichten britische Medien.
So zitierte etwa "Express.co.uk" eine Ärztin die sich an Bord des betreffenden Fluges befunden habe, mit den Worten: "I did ask for a defibrillator, because if it is a cardiac issues that's the best chance of survival and it was quite a surprise this wasn't there."
Der Patient sei noch während des Fluges verstorben, heißt es.
Emirates dementiert Bericht verwundert
Auf Austrian Wings Anfrage zeigte man sich bei Emirates verwundert, ob dieser Behauptungen. Ein Sprecher: "Alle Flugzeuge von Emirates sind selbstverständlich mit einem Defibrillator ausgestattet. Darüber hinaus werden alle Crew-Mitglieder von Emirates regelmäßig zum Gebrauch der Defibrillatoren geschult. Auch gibt es bei Emirates ein state-of-the-art medlink System, über das die Crew jederzeit mit medizinischen Fachpersonal, etwa Ärzten, Kontakt herstellen kann."
Defi erhöht Überlebenschancen enorm
Durch das Mitführen von Emirates reiht sich Emirates in die Liste jener Gesellschaften ein, die ihrer Verantwortung den Passagieren gegenüber bis weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus gerecht werden. Denn bislang ist das Mitführen von Defis an Bord von Verkehrsflugzeugen lediglich in den USA gesetzlich vorgeschrieben, doch diese kleinen Geräte sind wahre Lebensretter, wie Experten nicht müde werden zu betonen.
„Jede Minute ohne suffiziente Wiederbelebungsmaßnahmen, zu denen die Defibrillation dazugehört, sinken die Überlebenschancen des Patienten um 10 Prozent“, betonen Notfallmediziner. Selbst die raschestmögliche Notlandung auf dem nächsten erreichbaren Flughafen ist hingegen in weniger als 20 Minuten, selbst unter optimalsten Bedingungen, kaum denkbar. Realistisch vergehen selbst im Zuge einer sehr guten Rettungskette eher gut 30 bis 45 Minuten, bis ein Patient also nach erlittenem Herzstillstand an Rettungskräfte am Boden übergeben werden kann, meinen erfahrene Piloten. Zu diesem Zeitpunkt wird der Herzpatient unter Umständen entweder nicht mehr zu retten sein, oder zumindest gravierende irreversible Hirnschäden erlitten haben, warnen Notärzte.
International anerkannte Experten: „Defi ist absolute Notwendigkeit!“
Für den österreichischen Verein PULS etwa, der sich dem Kampf gegen den Herztod verschrieben hat, ist es generell eine "absolute Notwendigkeit", dass "jedes im Einsatz stehende Verkehrsflugzeug mit einem Defibrillator" ausgestattet ist, wie ein Vertreter schon vor rund einem Jahr im Gespräch mit Austrian Wings ausführte.
Zudem kann ein halbautomatischer Defibrillator auch von jedem Laien, erst recht somit dem in Notfallmaßnahmen geschulten Flugpersonal, mühelos eingesetzt werden.
(red / Titelbild: A380 von Emirates, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)