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Air Berlin weitet Verlust massiv aus

Der Umsatz im zweiten Quartal 2016 (Q2 2015: 1,07 Milliarden Euro) verringerte sich unter Einfluss der geopolitischen Ereignisse und einer einhergehenden Kapazitätsreduzierung im kompetitiven europäischen Marktumfeld um 9,4 Prozent auf 970,6 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz von Air Berlin im Halbjahresvergleich ging um 8,4 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro zurück (Q2 2015: 1,86 Milliarden Euro).

Stefan Pichler, Chief Executive Officer Air Berlin, sagte: „Obwohl wir unsere Kostenstruktur verbessert haben, standen wir im zweiten Quartal dieses Jahres vor größeren Herausforderungen als erwartet, vor allem in Hinblick auf das Angebotsvolumen und die Yield-Entwicklung.

Die Nachfrage nach Flügen insbesondere zu touristischen Zielen hat aufgrund der Terroranschläge deutlich nachgegeben – mit negativen Auswirkungen auf das Finanzergebnis von Air Berlin. Bis zu einem Drittel der Umsätze erzielen wir im touristischen Luftverkehr. Deshalb trifft uns die instabile politische Situation in traditionellen Feriengebieten wie der Türkei, Griechenland und Nordafrika besonders hart“, so Stefan Pichler weiter.

„Obwohl Air Berlin einen Teil ihrer Kapazitäten zu anderen Zielen im Mittelmeerraum wie Palma de Mallorca und den Kanarischen Inseln verlagert hat, führte die deutliche Überkapazität im spanischen Markt zu einem allgemeinen Preisverfall im Vergleich zum Vorjahr.

Eine positive Entwicklung verzeichnet Air Berlin bei den Stückkosten, die im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,3 Prozent gesunken sind.

Das Transatlantikgeschäft ist für unsere Netzwerkstrategie von fundamentaler Bedeutung und wird daher im Zuge des fortlaufenden Restrukturierungsprozesses neben anderen strategischen Maßnahmen weiter ausgebaut, beispielsweise durch die Erweiterung der Langstreckenverbindungen in die USA im kommenden Jahr“, betonte Stefan Pichler.

Das Nettoergebnis verringerte sich im zweiten Quartal auf -89,1 Millionen Euro (Q2 2015: -37,5 Millionen Euro). Für das erste Halbjahr berichtet Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft ein Nettoergebnis von -271,5 Millionen Euro (HJ 2015: -247,6 Millionen Euro).

Das operative Ergebnis (EBIT) fiel im Berichtszeitraum auf -62,7 Millionen Euro (Q2 2015: -15,9 Millionen Euro). Im Vergleich zum Halbjahr verringerte sich das EBIT um 34 Prozent auf -234,9 Millionen Euro (HJ 2015: -175,8 Millionen Euro).

Die Liquidität stieg per 30. Juni 2016 auf 398,2 Millionen Euro an (30. Juni 2015: 219,1 Millionen Euro).

Der Umsatz pro verfügbaren Sitzplatzkilometer (RASK) ging im zweiten Quartal 2016 um sechs Prozent auf 6,78 Eurocent zurück (Q2 2015: 7,20 Eurocent).

Bezogen auf das Halbjahr sank der RASK um 3,4 Prozent von 6,99 Eurocent auf 6,75 Eurocent.

Air Berlin konnte ihre Zusatzerlöse weiter verbessern und verzeichnet im Berichtszeitraum einen Anstieg um 27 Prozent von 5,85 Euro (Q2 2015) auf 7,42 Euro je Fluggast. Im Halbjahresvergleich stiegen die Zusatzerlöse ebenfalls um 28 Prozent von 6,38 Euro auf 8,14 Euro je Fluggast.

Der Yield - aus Flugumsatz je RPK - sank im zweiten Quartal um 6,4 Prozent auf 7,33 Eurocent (Q2 2015: 7,84 Eurocent). In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres verringerte sich der Flugumsatz je RPK um 4,4 Prozent von 7,47 Eurocent auf 7,14 Eurocent.

Die Durchschnittserlöse gingen um 5,8 Prozent von 116,2 Euro auf 109,4 Euro zurück. Bezogen auf das Halbjahr verringerten sich die Durchschnittserlöse um 4,3 Prozent von 117,2 Euro auf 112,2 Euro.

Die Auslastung fiel geringfügig um 0,4 Prozentpunkte auf 81,6 Prozent (Q2 2015: 82,0 Prozent). Im Halbjahresvergleich blieb die Auslastung trotz der geopolitischen Volatilität und Überkapazitäten stabil und sank um 0,2 Prozentpunkte auf 82,4 Prozent (Q2 2015: 82,6 Prozent).

Air Berlin hat im zweiten Quartal 14,32 Milliarden verfügbare Sitzplatzkilometer (ASK) angeboten und ihre Kapazitätsplanung an die volatile Marktentwicklung angepasst. Dies entspricht einem Rückgang von 3,7 Prozent (Q2 2015: 14,87 Milliarden).

Die verkauften Sitzplatzkilometer (RPK) gingen um 4,1 Prozent auf 11,69 Milliarden (Q1 2015: 12,19 Milliarden) zurück.

Air Berlin legt weiterhin den Fokus auf die Verbesserung ihrer Kostenstruktur und verzeichnete im zweiten Quartal dieses Jahres eine Verringerung ihrer Stückkosten (CASK) um 3,3 Prozent von 7,51 Eurocent auf 7,26 Eurocent.
Die Gesamtkosten konnten im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 um 6,9 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro (Q2 2015: 1,12 Milliarden Euro) verringert werden.

Ausblick
Der andauernde Marktdruck auf den Umsatz pro verfügbaren Sitzplatzkilometer (RASK) wird sich durch das volatile und nachfrageschwache Marktumfeld auch auf das dritte Quartal 2016 auswirken. Darüber hinaus bleibt es ungewiss, welchen Einfluss die globale Instabilität auch auf das allgemeine Verbraucherverhalten haben wird.

Stefan Pichler sagte: „Wir befinden uns inmitten eines Restrukturierungsprozesses bei einem gleichzeitig instabilen Marktumfeld innerhalb Europas. Dennoch setzt Air Berlin ihren Ausbau zum starken Netzwerk-Carrier mit den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf fort, erweitert ihr Langstreckenangebot und fokussiert sich noch stärker auf die ertragsreichen Kundensegmente.“

Air Berlin ist in Düsseldorf und Berlin die führende Airline für Flüge nach Nordamerika. Orlando wird am 6. Mai 2017 als neues Ziel aufgenommen und fünfmal wöchentlich vom Drehkreuz in Düsseldorf aus angeflogen. Die Flüge von Düsseldorf nach Boston und San Francisco, die Air Berlin in diesem Sommer mit vier beziehungsweise fünf Flügen wöchentlich aufgenommen hat, werden zum täglichen Service ausgebaut. Zusätzlich zu den USA-Flügen ab Düsseldorf werden ab Mai 2017 auch die beiden kalifornischen Destinationen San Francisco und Los Angeles an das Drehkreuz Berlin mit Nonstopflügen angebunden.

Stefan Pichler abschließend: „Wir sind zuversichtlich, dass wir Air Berlin durch unser kontinuierlich wachsendes globales Netzwerk und unsere enge Partnerschaft mit Etihad Airways erfolgreich durch das gegenwärtige anspruchsvolle Marktumfeld führen werden, auch wenn dafür tiefgreifende Veränderungen in unserem gesamten Unternehmen erforderlich sind.”

(red / Air Berlin / Titelbild: Symbolbild Air Berlin - Foto: Austrian Wings Media Crew)