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Hannes Arch ist tot

Mit Hubschrauber bei Night-VFR tödlich im Gebirge verunglückt
41 Bergretter und 3 Notärzte im Einsatz

 

Red Bull Air Race Pilot Hannes Arch ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei einem Helikopterabsturz im Großglocknergebiet tödlich verunglückt. Ein Mitflieger wurde schwer verletzt von den Einsatzkräften entdeckt. Die Hintergründe des Unglücks sind noch völlig unklar.

Der 48-jährige Arch hatte einen Versorgungsflug für einen befreundeten Hüttenwirt durchgeführt. Beim Rückflug nach Salzburg geschah dann das Unglück, als der einmotorige Helikopter vom Typ Robinson R66 (Reg.: OE-XHA) bei Dunkelheit nahe der Elberfelder Hütte, aktuellen Erkenntnissen zu Folge, mit der rechten Seite in das Bergmassiv krachte und anschließend in eine steile Felsrinne stürzte. Als die Einsatzkräfte die Unglücksstelle nach stundenlangem Fußmarsch erreichten, sei Arch bereits tot gewesen. Sein Mitflieger, der 62-jährige Hüttenwirt, wurde schwer verletzt, befand sich Freitag Mittag jedoch außer Lebensgefahr.

Ewald Dorner von der Polizeiinspektion Heiligenblut erklärte gegenüber Medien: "Es war ein angemeldeter Nachtsichtflug, das Wetter war gut. Unter solchen Umständen ist ein Flug eigentlich kein Problem."

Dorner weiter: "Bergretter aus Heiligenblut, Winklern und Lienz sind sofort zum Unglücksort aufgestiegen - da die Absturzstelle so abgelegen ist, dauerte der Aufstieg drei Stunden lang."

Gegen 04:30 Uhr errichten die Helfer - 41 Bergretter und 3 Notärzte - die Unglücksstelle. Während für Arch jede Hilfe zu spät kam, wurde sein überlebender Begleiter sofort notfallmedizinisch versorgt.

Hannes Arch gab sich stets publikumsnah - hier mit einem jungen Fan und dem Leiter des Flugsportzentrums Spitzerberg, Wolfgang Oppelmayer - Foto: Peter Hollos
Hannes Arch gab sich stets publikumsnah - hier mit einem jungen Fan und dem Leiter des Flugsportzentrums Spitzerberg, Wolfgang Oppelmayer - Foto: Peter Hollos

Der letzte Eintrag von Arch auf seiner Facebookseite stammt von gestern Abend etwa 18 Uhr und lautet: "Relaxing in the mountains".

Screenshot des letzten Facebook-Eintrags von Hannes Arch, Stand 09. September 2016, 07:31 Uhr
Screenshot des letzten Facebook-Eintrags von Hannes Arch, Stand 09. September 2016, 07:31 Uhr

Arch wurde am 22. September 1967 im steirischen Leoben geboren und wohnte zuletzt in der Stadt Salzburg. Seit 2007 gehörte er dem Red Bull Air Race Team an - er war der erste österreichische Teilnehmer überhaupt. Im Jahr 2008 errang er in Budapest seinen ersten Sieg. Daneben flog Arch auch Helikopter, war ausgebildeter Berg- und Skiführer und liebte die Natur. Zustäzlich machte er sich auch als Basejumper einen Namen. Seit 2010 war er mit Miriam Höller liiert, einer deutschen Stuntfrau. Arch hinterlässt keine Kinder.

Kunstflugvorführung von Hannes Arch
Kunstflugvorführung von Hannes Arch

Zuletzt hatte Hannes Arch Tausende Besucher des Flugplatzfestes am Spitzerberg als Überraschungsgast begeistert.

Am 9. September wäre er zudem der Überraschungsgast an Bord der Breitling Super Constellation gewesen. Der geplante Flug mit geladenen Gästen fand dennoch statt. "Hannes hätte es so gewollt", sagte sein Freund und Pilotenkollege Thomas Morgenstern, der ebenfalls an Bord der Super Connie war.

Im Netz ist die Trauer um Hannes Arch unermesslich groß, nahezu minütlich wurden und werden Beileidsbekundungen veröffentlicht. Die Flying Bulls etwa schreiben: "Mit großer Betroffenheit haben wir vom tödlichen Unfall unseres langjährigen und engen Freundes Hannes Arch erfahren. Hannes war seit 25 Jahren Teil der Red Bull Familie, galt als großartiger Alpinist, lebensfroher Abenteurer und erfolgreicher Red Bull Air Race Pilot. Wir werden seine Warmherzigkeit, Offenheit, seinen Sinn für Humor und seine unbändige Energie sehr vermissen. Unser aufrichtiges Mitleid gilt seiner Familie sowie seinen Freunden auf der ganzen Welt."

(red CvD, BF, AF, NH, ZH, UB / Titelbild: Hannes Arch im Cockpit seiner Zivko Edge 540 - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)