Österreich

AUA: Öl-Dämpfe in A321

Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es am 1. Oktober auf dem AUA-Flug von 418 von Paris CDG nach Wien zu einem Fume Event. Austrian Wings Recherchen ergaben, dass eine Öl-Leckage an der Hilfsturbine (APU) dafür verantwortlich war. Ein AUA-Sprecher bestätigte dies auf Nachfrage: "Wir haben die APU getauscht, nachdem sie defekt war und in diesem Bereich geringe Spuren von Öl gefunden wurden."

Wie der "Aviation Herald" berichtet, war die Maschine mit defekter und daher für diese Flüge stillgelegter APU zu ihrer Rotation Wien - Paris - Wien gestartet. Ein nach der geltenden Minimum Equipment List (MEL) zulässiges Vorgehen, das den sicheren Flugbetrieb grundsätzlich auch nicht beeinträchtigt.

Doch durch die Öl-Leckage an der APU waren Rückstände von Triebwerksöl, die von einigen Experten als toxisch für den menschlichen Organismus angesehen werden, in die Klimaanlage gelangt. Schon beim Anlassen der Triebwerke in Wien roch es in der Kabine laut Zeugenaussagen nach "alten Socken", ein recht eindeutiges Indiz für eine Kontamination der Luft an Bord mit Triebwerksöl. Allerdings verflüchtigte sich der Geruch rasch wieder, sodass die Crew den Flug nach Paris planmäßig durchführte.

Auf dem Rückflug trat dann während des Sinkfluges auf Wien in einer Höhe von 28.000 Fuß der Geruch erneut auf und war im Cockpit sowie in der Passagierkabine deutlich wahrnehmbar.

Die Piloten legten ihre Sauerstoffmasken an, arbeiteten die relevanten Checklisten ab und deaktivierten in einer Höhe von 10.000 auch noch die Packs 1 und 2 der Klimaanlage um die vermutete Quelle der Kontaminationen auszuschalten.

Stattdessen aktivierten sie "RAM air", eine Art Ventil, welches, vereinfacht ausgedrückt, in dieser Flughöhe die Direktversorgung der Kabine mit Frischluft erlaubt. Rund 20 Minuten später setzte der Zweistrahler auf der Piste 16 des Flughafens Schwechat auf, die 126 Passagiere, zwei Piloten und vier Flugbegleiter verließen die Maschine über die Fluggasttreppen. Laut AUA-Sprecher Wilhelm Baldia habe dabei niemand über gesundheitliche Beschwerden geklagt.

Die OE-LBF blieb allerdings fast drei Tage lang auf dem Boden, wobei umfangreiche Reparaturarbeiten durchgeführt wurden und auch ein Austausch der APU erfolgte, und befindet sich mittlerweile wieder im Einsatz.

(red / Titelbild: Die betroffene OE-LBF bei der Landung, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)