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Doppeltes Fume event mit toxischen Öl-Dämpfen in Lufthansa A321

Piloten "unfit to fly" - Untersuchung im Spital

Zu zwei Fume events, bei denen nach den bisher vorliegenden Informationen der Verdacht besteht, dass hochtoxische Triebwerksöldämpfe in die Kabinenluft gelangt sind, ereigneten sich innerhalb von 24 Stunden auf dem Lufthansa Airbus A321 mit der Kennung D-AIRS. Das berichtet der "Aviation Herald".

Der erste Vorfall ereignete sich am 24. September auf dem Flug LH 1416 von Frankfurt nach Dubrovnik. Während des Sinkfluges waren in der Kabine plötzlich deutlich Öl-Dämpfe wahrnehmbar. Der als Pilot flying fungierende Erste Offizier machte den Kapitän darauf aufmerksam, dass er sich in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt fühle und führte die Landung durch. Danach sahen sich beide Piloten gesundheitlich nicht mehr imstande, den Rückflug durchzuführen und begaben sich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Unklar bleibt, ob die AUA-Konzernmutter Lufthansa ihre Passagiere über die Gefahr, die von den hochtoxischen Bestandteilen des Triebwerksöles ausgehen kann, informiert hat.

Ein aus Deutschland nach Dubrovnik eingeflogenes Technikerteam entdeckte bei der Inspektion des Flugzeuges Öl-Spuren in den Zapfluftleitungen von Triebwerk 1 und der APU (Hilfsturbine). Als temporäre Maßnahme wurden die Zapfluftsysteme dieser beiden Turbinen still gelegt und das Flugzeug für den Überstellungsflug nach Frankfurt freigegeben.

Doch während dieses Fluges trat in der Sinkflug- / und Landephase erneut starker Ölgeruch an Bord auf, woraufhin die beiden Piloten auch die Zapfluftversorgung von Triebwerk Nummer 2 abschalteten und die Notversorgung mittels RAM Air aktivierten, was zwar zu einem Abfall des Kabinendrucks, aber auch zu einer sofortigen Verbesserung der Situation führte.

(red / Titelbild: A321 der Lufthansa - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew)