Wie der "Aviation Herald" berichtet, befand sich die mit 203 Passagieren und 16 Besatzungsmitgliedern besetzte Maschine in Flugfläche 351 rund 600 nautische Meilen norwestlich von Shanghai, als die Flugsicherung die Crew anwies, auf Flugfläche 291 zu sinken. Beim Übergang vom Sink- in den Horizontalflug fuhr das rechte GE90-Triebwerk nicht auf die von den Piloten gesetzte Leistung hoch, während die linke Turbine normal arbeitete.
Mit verringertem Schub auf dem rechten Triebwerk setzten die Piloten ihre Reise Richtung Shanghai fort, doch während des Anfluges auf den Flughafen erklärten die Piloten formal Luftnotlage und begründeten diesen Status mit einem "engine failure", also einem Triebwerksausfall. Kurz darauf landete die Maschine sicher auf der Piste 35L des Flughafens Shanghai Pudong.
Kein Ausfall, sondern erheblicher Leistungsverlust
Die AUA-Pressestelle erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass das Triebwerk "zu keinem Zeitpunkt ausgefallen sei oder abgeschaltet" worden sei. Die Deklaration einer Luftnotlage durch die Piloten und den über Funk erklärten Triebwerksausfall erläuterte ein von der Pressestelle dafür autorisierter und mit diesem Muster vertrauter Flugzeugführer im Gespräch mit Austrian Wings wie folgt: "Während des Anfluges verlor die rechte Turbine der OE-LPC rund 60 Prozent an Leistung. Gemäß dem geltenden Operations Manual muss ein solcher Fehler durch die Cockpit-Besatzung wie ein Triebwerksausfall behandelt werden. Deshalb wurde die Flugsicherung entsprechend in Kenntnis gesetzt. Die Landung selbst erfolgte problemlos, ohne, dass die Turbine abgeschaltet werden musste oder tatsächlich ausgefallen wäre."
Techniker untersuchten das rechte Triebwerk anschließend und stellen einen defekten Sensor als Ursache des Problems fest. Nach rund 10,5 Stunden startete die OE-LPC zum Rückflug nach Wien und erreichte den Flughafen der österreichischen Hauptstadt mit 4,5stündiger Verspätung.
(red / Titelbild: Die betroffene Maschine - Foto: Austrian Wings Media Crew)