Kaum eine Drehflüglermaschine genießt derartigen Legenden-Status wie der "Huey". Dies ist wenig verwunderlich, präsentierte sich dieses Modell über Jahrzehnte hinweg als universelles Arbeitstier für Militär-, Transport-, Rettungs-, Such- und Spezialeinsätze unzähliger Art. Fast 12.000 UH-1 wurden bis 1980 konstruiert, sowie noch einmal eine ähnliche Anzahl seiner zivilen Doppelgänger, der Bell 204 bzw. Bell 205.
1956 fand der Erstflug des "Huey" statt. Nun, sechs Jahrzehnte danach, ist von Ruhestand keine Spur. Der Drohnenkonstrukteur Aurora Flight Sciences verlautbarte ein Vorhaben, wonach per 2018 unbemannte UH-1-Flüge Realität sein sollen. Dies sieht der Plan des US Navy Office mit dem Projektnamen "Autonomous Aerial Cargo/Utility System Program", kurz AACUS, vor. Demnach sollen für den bemannten Einsatz vorgesehene Hubschrauber in fliegende Roboter umgewandelt werden können.
Dabei handelt es sich um eine Art Aufrüst-Kit, das in einen Helikopter installiert werden kann. Damit sollen Lastentransportflüge durchgeführt werden, die nur minimalen Steuerungsaufwand durch einen Bediener am Boden erfordern. Im Handumdrehen soll der Hubschrauber hingegen auch wieder für regulären, bemannten Flug einsetzbar sein, so die Pläne des Herstellers.
Für die entsprechende Sicherheit im Zuge von unbemannten Landevorgängen soll ein ausgeklügeltes Softwaresystem mit Laser-Radar-Unterstützung dienen, das Hindernisse zuverlässig erkennen kann, so die Projektverantwortlichen.
Für das AACUS-Vorhaben eignet sich der "Huey" vorzüglich, da es trotz seines Alters noch sehr viele einsatzfähige Maschinen gibt. Innerhalb der US-Streitkräfte wurde die Maschine im Einsatzbetrieb zwar mittlerweile durch den UH-60 "Blackhawk" abgelöst, doch sechzig flugbereite UH-1 stehen nach wie vor im Dienst der Air Force. Auch beim Marine Corps wird das Modell UH-1Y "Venom", bekannt als "Super Huey", weiterhin bewährt eingesetzt.
In Österreich bleibt die zivile Version des Musters ebenfalls als bewährtes Arbeitsgerät im Einsatz - natürlich bemannt. Das Vorarlberger Unternehmen Wucher Helicopter zählt mehrere Bell 205 zum Flottenpark und setzt diese für vielfältige Transportaufgaben ein - mehr dazu in unserer Foto- und Videoreportage "Die Heli-Asse aus dem Ländle".
(red Aig)