Die Boeing 777-200ER mit dem Kennzeichen OE-LPE und 257 Passagieren an Bord befand sich bereits im rumänischen Luftraum, als sich der Gesundheitszustand eines Passagiers dramatisch verschlechterte.
Zwei mitreisende Ärzte haben den Notfallpatienten anschließend sofort betreut, bestätigt man seitens der Fluggesellschaft gegenüber Austrian Wings. Über die Art des Notfalls hält die Airline sich jedoch bedeckt - "auf Grund der Datenschutzrichtline", wie Sprecher Wilhelm Baldia ausführt.
Aus Unternehmenskreisen heißt es, ein Fluggast sei leblos zusammengebrochen und musste angeblich reanimiert werden. Dank zweier mitfliegender Mediziner und umfangreicher Notfallausstattung an Bord konnten sofort umfangreiche Hilfemaßnahmen eingeleitet werden. Auch ein Defibrillator sei zum Einsatz gekommen. Die Maschine kehrte zirka 90 Minuten nach dem Start nach Wien-Schwechat zurück.
Die AUA bestätigt, dass der Passagier nach der Rücklandung an den Rettungsdienst übergeben wurde. Ein Sprecher des Krankenhauses Wiener Neustadt erklärte auf Anfrage gegenüber Medien, dass der Patient "intensivmedizinisch" behandelt werde.
Ob es sich tatsächlich um einen Kreislaufstillstand gehandelt hat oder die an Bord befindlichen Ärzte den mitgeführten Defibrillator lediglich zur routinemäßigen Herzüberwachung zum Einsatz gebracht hatten, ist nicht bekannt.
Rund zweieinhalb Stunden nach der Rücklandung hob die OE-LPE erneut mit Ziel Bangkok ab, das sie dieses Mal ohne unvorhergesehene Zwischenfälle auch erreichte.
Medizinische Notfälle an Bord verlangen rasche Reaktion seitens der Cabin Crew. Statistisch befindet sich in mehr als der Hälfte aller Flüge medizinisches Fachpersonal mit an Bord. Damit dieses bei der Notfallversorgung optimal eingreifen kann, führen qualitäts- und sicherheitsbewusste Fluglinien Arzttaschen und Defibrillatoren mit. Die österreichische Initiative "Doc on Board" bildet darüber hinaus in mehrtägigen Kursen Ärzte, Pflegepersonal und Sanitäter für genau solche unerwarteten "Inflight Emergencies" aus. Trainiert wird die optimale Notfallversorgung eines Patienten dabei in realistischem Umfeld, nämlich in denselben Flugzeug-Simulatoren, in welchen auch Airline-Crews ihre Aus- und Fortbildungen absolvieren.
(red Aig / CvD)