Wie sehen die Forderungen der Vereinigung Cockpit für die Piloten aus? Seit 2011 hat es keine Lohnangleichung mehr für die Piloten gegeben. Die Forderung umfasst somit einen Zeitraum von fünf Jahren, wobei die geforderte Tariferhöhung im Mittel bei 3,66 Prozent pro Jahr liegt.
Die Forderungen entsprechen nach Angaben der Gewerkschaft in der Größenordnung den Forderungen anderer Gewerkschaften im gleichen Zeitraum, bzw. für die letzten drei Jahre sogar nur der allgemeinen Tariflohnsteigerung in der Bundesrepublik Deutschland. Zusätzlich beinhaltet die Forderung eine strukturelle Anpassung bei den Copiloten ab dem 12. Beschäftigungsjahr, da diese durch das fehlende Wachstum im Kernbereich deutlich länger Copilot bleiben und daher ein deutlich niedrigeres Lebensarbeitsgehalt zu erwarten haben. Diese Anpassung soll diese Verringerung lindern. Das Ergebnis der Lufthansa ist wiederholt sehr gut und lässt Lohnanpassungen in der geforderten Höhe aus Sicht der VC zu, wird betont.
Die Vereinigung Cockpit fordert eine Gehaltserhöhung von knapp 20%. Lufthansa sieht sich in einem schwierigen Marktumfeld den Herausforderungen von Billigairlines und staatlich subventionierter Golfairlines gegenüber. Ist dieseForderung vor diesem Hintergrund nicht unverhältnismäßig? Die Gesamtforderung ergibt sich aus dem sehr langen Zeitraum von 5 Jahren. Die größtenteils rückwirkenden Forderungen belaufen sich ungefähr auf die durchschnittliche Erhöhung der Bruttolöhne in Deutschland während der angestrebten Laufzeit des Vertrages. Daher ist die Forderung nicht unverhältnismäßig, sondern entspricht dem, was all e deutschen Tarifangestellten in dieser Zeit an Lohnanpassung erfahren haben.
Seit mehr als fünfeinhalb Jahren gibt es keine Anpassung der Gehälter der Piloten mehr. Das entspricht einem Reallohnverlust von alleine 5% bis heute. Im gleichen Zeitraum hat die Lufthansa stets einen deutlichen Gewinn von insgesamt über 5 Milliarden Euro gemacht. An diesem Erfolg sollten auch die Angestellten teilhaben, meinen die Personalvertreter.
Sind die Gehälter der Lufthansa Piloten nicht sowieso schon viel zu hoch? Die Gehälter der Lufthansa Piloten sind marktgerecht. Vergleichbare Mitwettbewerber zahlen vergleichbare Gehälter. Richtig ist, dass es Piloten gibt die schlechter entlohnt werden, richtig ist aber auch, dass es Piloten gibt die erheblich besser entlohnt werden. Lufthansa Piloten liegen also mit ihrer Vergütung im internationalen Mittelfeld, unterstreicht die Vereinigung Cockpit.
Kann Lufthansa mit den Gehaltsstrukturen gegen die aufstrebenden Billigairlines bestehen? Die großen Unterschiede in den Kostenpositionen einer Netzwerk-Airline und einer Billig-Airline sind nicht durch die Cockpitkosten gegeben, sondern durch Vereinfachung in allen Bereichen des Unternehmens. Einige Billiggesellschaften drücken die Lohnkosten mit teils illegalen Mitteln wie der Vermeidung von Sozialabgaben, Steuern und Modellen zur Scheinselbstständigkeit. Diese Unternehmen dürfen kein Maßstab sein, sondern müssen stattdessen angeprangert und diese Modelle abgestellt werden. Prekäre Arbeitsbedingungen können nicht der Maßstab für Tarifverträge in Deutschland sein. Schaut man sich die Geschäftszahlen der Lufthansa genauer an, so ist es genau der Kern der Lufthansa, der Geld verdient und nicht die Billigableger, bei denen bisher nur Geld verbrannt wird. Die Behauptung, dass das Kostenniveau der Cockpitbesatzungen über das Wohl einer Airline entscheiden ist unzutreffend. Der erfolgreichste Low Cost Carrier in Amerika (Southwest) zählt zu den Unternehmen die die besten Cockpitgehälter in den USA zahlen. Viel entscheidender für den Erfolg eines Unternehmens sind zufriedene und motivierte Mitarbeiter und ein funktionierendes Geschäftsmodell.
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(red / Vereinigung Cockpit)