International

Lamia-Avro-Crash: "Keine Warnung vor Absturz"

Das Wrack an der Absturzstelle - Foto: Telemedellin

Im Fall des nahe Medellin abgestürzten Avro RJ-85 der Lamia mit 71 Toten habe es keinerlei Warnung durch die Crew gegeben, berichtet ein Überlebender.

Die Maschine war - wie berichtet - infolge Treibstoffmangels beim Anflug auf Medellin abgestürzt. 71 der 77 Insassen fanden den Tod. 

Einer der sechs Überlebenden, der Journalist Rafael Henzel, gab nun ein erstes Interview. Henzel hatte bei dem Absturz multiple Frakturen der Rippen erlitten. 

"Es gab noch nicht einmal den Hinweis, die Sitzgurte anzulegen. Jedes Mal, wenn wir die Crew fragten, wann wir ankommen würden, hieß es ,in 10 Minuten'", schildert Henzel. "Auf einmal sind die Lichter in der Kabine ausgegangen und die Triebwerke ganz leise geworden. Das hat uns natürlich etwas verunsichert, aber eigentlich wussten wir nicht, was das zu bedeuten hatte. Seitens der Besatzung hat es keinerlei Warnung gebeben."

Flugkapitän Miguel Quiroga plante den Flug ohne ausreichende Treibstoffreserven und verzichtete zudem auf eine Zwischenlandung. Er starb gemeinsam mit den beiden übrigen Cockpitcrewmitgliedern, darunter Sisy Arias (links). Flugbegleiterin Ximena Suarez Otterburg (rechts) überlebte den Absturz.

Einige Leute seien nach dem Ausfall der Beleuchtung zurück auf ihre Plätze gegangen, aber mit einem Absturz habe niemand gerechnet, so der Journalist.

(red)