Mit insgesamt zehn Flugzeugen stationiert Lufthansa am Drehkreuz München die weltweit modernste Langstreckenflotte. Wo die restlichen fünfzehn Flugzeuge stationiert werden und wir ihr Einsatzplan aussehen wird, daran wird noch gearbeitet, heißt es seitens der Lufthansa.
Kapitän Martin Hoell hat die A350-900 heute „nach Hause“ geflogen und ist begeistert: „Die A350-900 ist auch durch die technische Ausstattung das Neueste, das man als Verkehrspilot fliegen kann“. Auch für die Kabinencrew, die die A350-900 nach München bringt, ist das Ereignis „ein Meilenstein, der uns ganz besonders stolz macht“, sagt Flugbegleiterin Annika Wittmann.
Flug LH 9921 aus Toulouse landete heute auf der südlichen Start- und Landebahn und wurde mit einem Wasserbogen der Feuerwehr begrüßt. Mit an Bord war ein Lufthansa-Christkind, die Lufthanseatin Anja Oskoui, die eine Besonderheit im Gepäck hatte: Im Namen der Lufthansa Mitarbeiterorganisation help alliance übergab sie einen Scheck über 10.000 Euro an ein Münchner Waisenhaus.
Der erste kommerzielle Flug mit dem neuen Airbus wird am 10. Februar 2017 von München nach Dehli in Indien stattfinden, das nächste Ziel dann Boston in den USA. Bis dahin wird noch an der Innenausstattung gearbeitet sowie mehrere Trainingsflüge für die Crews unternommen. So ist der Jet am Donnerstag, den 22. Dezember zum Training auf den Flughäfen in Stuttgart und Ingolstadt zu Gast, am 23. Dezember in Nürnberg und Karlsruhe/Baden anzutreffen. Weitere innerdeutsche Flughäfen folgen noch bis 31. Dezember 2016.
Der Listenpreis dieses hochmodernen Jets beträgt rund 310 Millionen US-Dollar und wird bei LH sukzessive den A340 ersetzen. Der A350 ist aufgrund seiner neuen und effizienteren Triebwerke vom Typ Rolls Royce TRENT XWB, wesentlich leiser, sparsamer und emissionsärmer. Sein Kerosinverbrauch liegt bei sagenhaften 2,9 Liter pro Passagier auf 100 Kilometer.
Er besteht bis zu 70 Prozent aus hochmodernen Materialien. Dabei werden Verbundwerkstoffe (53 %), Titan und Aluminiumlegierungen miteinander kombiniert und das bedeutet eine wesentliche Gewichtseinsparung, bessere Korrosionsbeständigkeit sowie um einen 25 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch. So ist die Flügelschale der A350 das größte jemals aus Kohlefaserverbundwerkstoffen gefertigte Einzelteil in der zivilen Luftfahrt. Die Flügel sind so konstruiert, dass ihre Form im Flug angepasst werden kann. Dies reduziert wiederum den Kerosinverbrauch.
Auch die Kabine lässt keine Wünsche offen. Vom Self Service in der Business Class, wo sich die Passagiere abseits von den üblichen Mahlzeiten, in einem extra gestalteten Self Service Bereich, selbst mit gekühlten Getränken und Snacks versorgen können. Größere Bildschirme in allen Klassen sowie ein angenehmerer Kabinendruck, der einer Höhe von 1.800 Metern entspricht (2.400 Metern ist sonst üblich) lässt die Passagiere ausgeruhter ankommen. Ein neuartiges Lichtkonzept, das mit insgesamt zwölf Lichtszenarien verstärkt wird. Das lässt den Biorythmus der Passagiere besser auf die Zeit am Zielort einstellen. Sein Tankinhalt von 138.000 Liter lässt den innovativen Jet bei voller Nutzlast rund 9.500 km weit fliegen.
(red / Franz Zussner / Fotos: Christian Zeilinger, Kevin Schrenk / Austrian Wings Media Crew)