International

"Side Slip Seat" soll Flugzeug-Boarding revolutionieren

Der "Side Slip Seat" soll das Boarding bequemer machen und Turnaround-Zeiten verkürzen, versprechen dessen Entwickler - Grafik: Molon Labe Designs

"Molon Labe Designs" will mit dem "Side Slip Seat" das Flugzeug-Boarding und das Raumangebot an Bord revolutionieren.

Ein neuartige Idee zur Sitzgestaltung für Verkehrsflugzeuge soll künftig für mehr Komfort beim Ein- und Aussteigen, weniger Stau und kürzere Turnaround-Zeiten sorgen. Dies verspricht zumindest der Hersteller "Molon Labe Designs". Herzstück des Systems ist der Mittelsitz klassischer "Dreier-Reihen" in Kurz- bzw. Mittestreckenmaschinen.

Dessen Sitzfläche wird von knapp 46 cm auf fast 51 cm verbreitert. Ein positionsmäßig leicht versetzter Einbau soll es ermöglichen, dass sich die jeweils gangseitigen Sitze während des Boardings in Richtung Flugzeugwand über den Mittelsitz schieben. Dadurch soll ein geräumigerer Mittelgang von ca. 1,05 Metern Breite entstehen, der den Passagieren mehr Bewegungsfreiheit einräumt. Zudem soll die Innovation auch zu mehr Armfreiheit für alle drei Sitzplätze beitragen, verspricht der Konstrukteur. Am Ende der Vision soll, durch die versprochenen minimierten Turnaround-Zeiten, auch der Ticketpreis sinken.

Während des Boardings schiebt sich der Gang- über den Mittelsitz, so das Konzept der Entwickler - Grafik: Molon Labe Designs

Fraglich bleibt allerdings, wie die Boarding-Logistik mit diesem System in der Praxis aussehen sollte. Wenn also, bedingt durch das Übereinanderschieben von Mittel- und Gangsitz, beim allgemeinen Einsteigen zunächst lediglich der Fensterplatz eingenommen werden kann, und somit pro Sitzreihe bis zu vier Fluggäste im Mittelgang auf das "Auseinanderfalten" ihrer Dreier-Sitzbank warten müssen, dürfte sich nicht nur das Platzargument ad absurdum führen, sondern auch der Zeitvorteil dahin sein.

"Molon Labe Designs" arbeitet bereits seit mehreren Jahren an diesem Konzept, das offiziell im Sommer 2015 vorgestellt wurde. Im Oktober 2016 konnte ein 16 G Belastungstest erfolgreich abgeschlossen werden. Ob oder wie viele Carrierer Interesse an diesem Produkt bekundet haben, wurde indes nicht verlautbart.

(red Aig)