Unberechenbare Winter erfordern flexible und umfassende Einsatzpläne für Personal, Technik und Winterdienstfahrzeuge. Die Räumung einer Start- und Landebahn dauert im Durchschnitt nur fünf Minuten. Das zeigt, dass die Winterdienste an den deutschen Flughäfen mit Höchstleistungen verbunden sind.
„Der Reiseverlauf der Passagiere soll auch in den Wintermonaten nicht beeinträchtigt werden. Die Auswirkungen von Eis und Schnee für den Flugbetrieb sind so gering wie möglich zu halten.“, so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Dafür kommen lt. einer ADV-Umfrage mehr als 1.100 Winterdienstfahrzeuge zum Einsatz – davon ca. 100 Streufahrzeuge, 250 Schneepflüge und 300 Kehr-Blas-Geräte.
Grundlage für einen optimalen Winterdienstbetrieb an den Flughäfen ist ein erfahrener Mitarbeiterstamm. Zusätzlich werden mehrere Tausend Mitarbeiter an den Flughäfen mobilisiert, die bei Bedarf die Beseitigung von Schnee und Eis übernehmen. Durch ganzjähriges Training und den Einsatz optimierter Methoden zur Schneeräumung wird den Herausforderungen des Winters Rechnung getragen. Rund um die Uhr steht das Personal für den Wintereinsatz bereit. Sonderschichten und 24-Stunden-Bereitschaftsdienste gehören an den deutschen Flughäfen in den Wintermonaten zur Normalität.
Die meisten Fahrzeuge werden auf dem Rollfeld eingesetzt, um diese von Schnee und Eis zu befreien. Dabei handelt es sich meist um hochwertige Spezialgeräte für die Flughäfen, wie sie auf normalen Straßen nicht zu finden sind. Unterstützend werden biologisch abbaubare Enteisungs- und Streumittel eingesetzt. „Jährlich investieren die Flughäfen mehrere Millionen Euro in neue, moderne Geräte und deren Instandhaltung. Das zeigt den hohen Stellenwert, den die Flughäfen dem optimalen Betrieb auch in den Wintermonaten beimessen.“, kommentiert Beisel.
Zusätzlich kennzeichnend für den winterlichen Flughafenbetrieb ist die Flugzeugenteisung. Bereits ab Temperaturen von +5°C kann es erforderlich sein, spezifische Bereiche der Flugzeuge mit Enteisungsmitteln zu behandeln. Diese insgesamt zeitaufwändige Prozedur wird vor dem Start des Flugzeuges als Teil der Bodenverkehrsdienstleistungen an einem Flughafen durchgeführt. Klare internationale Regeln, hohe Anforderungen an die Durchführung sowie präzise Kommunikation zwischen Cockpit und Enteisungsverantwortlichen kennzeichnen zur Erlangung einer optimalen Sicherheit diese besonders sensible Winterdienstleistung an Flughäfen.
Wenngleich witterungsbedingte Verspätungen und Flugausfälle zu vermeiden sind, steht der Sicherheitsfaktor für die deutschen Flughäfen an erster Stelle. So kann dauerhaft starker Schneefall dazu führen, dass selbst der größte Einsatz von Personal und Fahrzeugen nicht mehr ausreicht, Flugzeugen das sichere Landen und Starten zu ermöglichen. Die Flughäfen stehen sowohl mit der Flugsicherung als auch mit den Fluggesellschaften in engem Kontakt, um durch Witterung bedingte Einschränkungen abzuschätzen und frühzeitig die Abfertigungsprozesse dahingehend anzupassen.
Es wird empfohlen, dass sich die Passagiere vor Antritt ihrer Reise auf den Webseiten der jeweiligen Fluggesellschaft zu möglichen Einschränkungen im Flugverkehr informieren.
(red / ADV)