„Geopolitische Krisensituationen, wie in der Türkei und Russland, sind auch am Standort Wien nicht spurlos vorübergegangen. Starke Passagierzuwächse, vor allem bei Low Cost-Carriern wie Eurowings und easyJet, haben aber zu einem Rekordjahr am Flughafen Wien geführt. Besonders stark war dabei der Dezember mit einem Passagierplus von 9,8%. Auch die Langstrecke entwickelt sich gut. Das Jahr 2017 wird vor allem durch die Umstrukturierung der airberlin-Gruppe sehr herausfordernd. Trotzdem erwarten wir in Wien ein Passagierplus von bis zu +2%, insbesondere durch Wachstumsimpulse von Eurowings, Austrian Airlines und easyJet.“, erläutert Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
„Der Flughafen Wien hat sich im letzten Jahr hervorragend entwickelt und wird alle Finanzziele 2016 erreichen. Deshalb können wir unseren Aktionären auch eine deutliche Erhöhung der Dividende in Aussicht stellen. Um auch künftig auf Erfolgskurs zu bleiben, planen wir ein umfangreiches Investitionsprogramm von € 1,6 Mrd. bis 2025 (ohne Investitionen 3. Piste). Die Zahl der Beschäftigten am Standort ist gestiegen. Zwölf Unternehmen mit mehr als 600 Beschäftigten haben sich in den letzten zwölf Monaten in der Airport City und der Airport Region angesiedelt. Das unterstreicht die hohe Bedeutung des Flughafens als Jobmotor für die gesamte Region. Bereits 2017 erweitern wir die Frachtanlagen des Flughafens, bis Anfang 2020 errichten wir den neuen Office Park 4 mit 20.000 m² zusätzlicher Bürofläche.“, erläutert Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Flughafen-Wien-Gruppe mit 28,9 Mio. Passagieren (+3,8%) im Jahr 2016
Der Flughafen Wien inklusive seiner Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete mit insgesamt 28,9 Mio. Passagieren im Jahr 2016 einen Passagierzuwachs von 3,8% gegenüber dem Vorjahr.
Flughafen Wien: 23,4 Mio. Passagiere (+2,5%) am Flughafen Wien
Am Standort Wien verzeichnete der Flughafen Wien mit 23.352.016 Passagieren im Jahr 2016 um 2,5% mehr Reisende als im Vorjahr. Positiv wirkten sich vor allem die Langstreckenverbindungen, sowie neue Flugverbindungen und Frequenzerweiterungen der Airlines – vor allem im Low Cost-Segment – aus. Negativen Einfluss hatten jedoch die Krisensituationen in Russland, der Türkei und in Teilen Nordafrikas. Wachstumstreiber bei der Verkehrsentwicklung war im Jahr 2016 vor allem der Lokalverkehr mit einem Anstieg um 4,3%, während der Transferverkehr um 2,0% zurückging. Weitgehend stabil entwickelte sich die Anzahl der Starts und Landungen mit minus 0,2% und die Sitzplatzauslastung (Sitzladefaktor) ging um 0,8 Prozentpunkte auf 73,4% leicht zurück. Das Frachtaufkommen entwickelte sich im Jahresverlauf positiv und nahm um 3,7% auf 282.726 Tonnen zu.
Passagierplus nach Westeuropa, Nordamerika und Asien
Die Anzahl der abfliegenden Passagiere nach Westeuropa nahm im Jahr 2016 um 3,4% zu, während sich das Passagieraufkommen nach Osteuropa vor allem im zweiten Halbjahr 2016 leicht erholte und im Gesamtjahr einen geringen Rückgang von minus 0,5% verzeichnete. Das Passagieraufkommen in den Nahen und Mittleren Osten nahm um 6,2% zu, jenes in den Fernen Osten um plus 0,2%. Nach Nordamerika stieg das Passagieraufkommen um 2,4%. Nach Afrika war das Passagieraufkommen mit minus 13,1% rückläufig, was vor allem auf die Krisensituationen in Ägypten und Tunesien zurückzuführen ist.
Spitzenreiter 2016: Westeuropa London, Osteuropa Moskau, Langstrecke Bangkok
Das höchste Passagieraufkommen verzeichnete die Destination London mit 604.168 abgeflogenen Passagieren, gefolgt von Frankfurt mit 591.631 abgeflogenen Passagieren und Zürich mit 492.252 abgeflogenen Passagieren. In der Region Osteuropa war Moskau mit 208.622 abgeflogenen Passagieren die Destination mit dem höchsten Passagieraufkommen vor Bukarest mit 199.145 abgeflogenen und Sofia mit 157.415 abgeflogenen Fluggästen. In der Region Naher und Mittlerer Osten liegt Dubai mit 212.457 abgeflogenen Passagieren vor Tel Aviv mit 166.011 und Doha mit 84.961 abgeflogenen Reisenden. Die meisten abfliegenden Passagiere auf der Langstrecke konnte Bangkok mit 110.959 Fluggästen verbuchen, gefolgt von Chicago mit 68.065 Fluggästen und Taipei mit 63.939 Fluggästen.
Austrian Airlines Group mit größtem Passagieranteil
Im Ranking der Airlines gemessen am Passagieranteil führt Austrian Airlines mit 44,5%, vor NIKI mit 9,2%, airberlin mit 6,2%, Eurowings (und Germanwings) mit 5,5% und Lufthansa mit 3,9%. Unter den Top-Ten-Airlines am Flughafen Wien liegen außerdem die easyJet-Gruppe mit einem Anteil von 2,7 % am Gesamtpassagieraufkommen, sowie British Airways mit 2,2%, Turkish Airlines mit 2,0%, Emirates mit 1,8% und SWISS mit 1,7% Passagieranteil. 2016 wurde der Flughafen Wien von 74 Fluglinien regelmäßig angeflogen, die 186 Destinationen in 72 Ländern bedienten.
Gute Entwicklung bei Cargo: Plus 3,7% beim Frachtvolumen
Der Cargo-Bereich am Flughafen Wien entwickelte sich 2016 positiv, das Frachtvolumen (inkl. Trucking) stieg um 3,7% auf insgesamt 282.726 Tonnen. Die reine Luftfracht verzeichnete dabei mit 203.033 Tonnen eine Zunahme um 3,4%, das Trucking stieg um 4,4% auf 79.693 Tonnen.
Ergebnisse der internationalen Beteiligungen
Der Airport Malta verzeichnete im Jahr 2016 mit 5.080.169 Passagieren ein Rekordergebnis und ein Plus von 10,0% im Vergleich zu 2015. Kosice Airport verzeichnete mit 436.696 Passagieren im Jahr 2016 ein Plus von 6,4% im Vergleich zum Vorjahr.
Prognose für Passagierentwicklung und Finanzguidance 2017
Für das Jahr 2017 rechnet die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Beteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice mit einem Passagierzuwachs zwischen +1% und +3%. Dementsprechend wird eine Steigerung beim Umsatz auf mehr als € 740 Mio. erwartet und eine Steigerung beim EBITDA auf über € 315 Mio. angepeilt. Das Ergebnis nach Steuern wird aus heutiger Sicht bei mindestens € 120 Mio. liegen. Die Nettoverschuldung des Unternehmens soll weiter auf unter € 350 Mio. reduziert werden. Für Investitionen sind im Jahr 2017 rund € 100 Mio. vorgesehen.
Für den Standort Wien erwartet der Flughafen Wien für 2017 ein Passagierwachstum zwischen 0% und +2%. Erste Impulse dafür sind aus heutiger Sicht unter anderem durch neue Streckenaufnahmen nach Los Angeles (US), Mahé (SC), Burgas (BG) und Göteborg (SE) durch Austrian Airlines, zu 19 Destinationen durch Eurowings sowie durch Frequenzaufstockungen und neue Verbindungsaufnahmen von Volotea, Flybe/Stobart Air, Germania, S7 Airlines und SunExpress zu erwarten.
(red HP, CN / VIE)