Die mittlerweile 47 Jahre alte Boeing 737-230C, die bei der Lufthansa im Jahr 1977 internationale Bekanntheit erlangte, als sie von palästinensischen Terroristen nach Mogadischu entführt wurde, flog nach ihrer Zeit bei Lufthansa noch bei sechs weiteren Gesellschaften, etwa in Südamerika, Frankreich oder Indonesien.
Der letzte Betreiber der einstigen Landshut war die TAF Linhas Areas, die das Flugzeug im Jahr 2008 ausflottete. Seither steht der Zweistrahler auf dem Flughafen von Fortaleza und wartet auf einen Käufer. Da das Muster 737-230C jedoch im regulären Betrieb keinerlei Zukunft mehr hat, stünde am Ende vermutlich die Schrottpresse.
Genau das zu verhindern, sind nun mehrere deutsche Politiker angetreten, die die "Landshut" nach Hause holen wollen, denn sie sei ein Stück Geschichte. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitierte den deutschen Außenminister Sigmar Gabriel mit den Worten: "Die ,Landshut‘ ist am Ende ihres aktiven Lebens in Lateinamerika gestrandet und wird nie wieder fliegen, aber sie ist doch eine lebendige Zeugin eines wichtigen Moments der Geschichte der jungen Bundesrepublik.“
Ein Sprecher des auswärtigen Amtes äußerte sich gegenüber dem Blatt mit den Worten: „Wir wollen schauen, wie wir helfen können, die Erinnerung an die ,Landshut‘ und mit ihr an diese schwierige Zeit wachzuhalten.“
Auch die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner setzt sich für einen Erwerb der Maschine durch die Bundesrepublik Deutschland ein:. „Es gibt gute Gründe dafür, dass unser Land das Flugzeug bei der anstehenden Versteigerungsaktion erwirbt“, schließlich sei das Flugzeug "ein Stück Zeitgeschichte".
Noch ist allerdings unklar, ob Deutschland die einstige "Landshut" tatsächlich erwirbt. Die Kosten für eine solche Aktion würden sich - inklusive des Transportes nach Deutschland - ersten Schätzungen zufolge auf rund eine Million Euro belaufen.
(red)