Das alte zentrale Terminal, welches anlässlich der Olympiade im Jahr 1964 in Betrieb genommen wurde, entspricht immer weniger den Anforderungen eines modernen Flughafenterminals. Auch der Ankunftsbereich platzt an stärkeren Verkehrstagen aus allen Nähten und wäre auch im Fall verstärkter Grenzkontrollen im internationalen Verkehr nicht mehr zeitgemäß. Vor diesem Hintergrund wurde nun im Zuge der Planungen für einen möglichen Umbau dieser Gebäudeteile in den letzten Monaten auch die Realisierung eines wiederholt diskutierten Hotelbaus am Flughafen geprüft. Nach einhelliger Auffassung der Experten hat ein solcher Betrieb als Stadt- und Flughafenhotel sehr gute Chancen; auch haben bereits mehrere namhafte internationale Hotelketten größtes Interesse an diesem Projekt gezeigt.
Die Gesellschafter haben nun den Startschuss für konkrete Planungen für einen Architekturwettbewerb des gesamten Gebäudekomplexes gegeben. In rund einem Jahr sollte dann bereits feststehen, wie das neue Terminal des Flughafens ausschauen könnte. Baubeginn wäre nach den erforderlichen Ausschreibungen dann frühestens im Frühjahr 2019, die Bauabschnitte werden sich voraussichtlich über mehrere Jahre hinwegziehen.
„Der Flughafen Innsbruck ist ein wichtiges Standbein für den Wirtschaftsstandort Tirol. Die Pläne für eine Modernisierung des Terminals werden seine Attraktivität weiter steigern“, ist Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf überzeugt. „Durch die Investitionen der Flughafengesellschaft werden Aufträge an heimische Unternehmen vergeben und damit die regionale Wirtschaft gestärkt sowie dauerhaft neue Arbeitsplätze im Land geschaffen.“
Ebenso positiv sieht Innsbrucks Bürgermeisterin, Frau Mag. Christine Oppitz-Plörer, die Initiative des Flughafens: „Für die vielen internationalen Gäste ist häufig gerade der Flughafen der erste und letzte Eindruck unserer Landeshauptstadt. Durch den zu startenden Wettbewerb wird sicherlich nicht nur architektonisch ein neues Aushängeschild entstehen, sondern auch eine sinnvolle Verkehrsinfrastruktur gesichert.“
„Ich bin sehr erfreut über die positive Entwicklung bei unserem Tochterunternehmen Flughafen Innsbruck und sehe auch in dem Wettbewerb für weitere Ausbaumaßnahmen eine wichtige strategische Maßnahme zur Stärkung des Unternehmens. Wir werden aber auch darauf achten müssen, dass das Projekt finanziell im Rahmen bleibt“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende der IKB AG, DI Harald Schneider.
Und auch Mag. Dr. Paula Stecher, Aufsichtsratsvorsitzende der Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft m.b.H. zeigt sich von der Strategie des Flughafens überzeugt: „Ich bin hocherfreut über die Aktivitäten am Flughafen, die bereits in den letzten Jahren mit der Parkhauserweiterung und dem neuen Mietwagenzentrum sehr starke Akzente Richtung Modernisierung gesetzt haben. Nachdem wir schon Ende diesen Jahres die Vielflieger- und VIP-Lounge eröffnen können, ist der Wettbewerb für den weiteren Ausbau nur eine logische Konsequenz der bisher erfolgreich verfolgten Strategie des Managements.“
Der Flughafen Innsbruck hat das Jahr 2016 im Übrigen mit dem zweitbesten Passagierergebnis seiner Geschichte abgeschlossen. Mit 1,007 Mio. Passagieren konnte ein leichter Zuwachs von +0,5% verzeichnet werden; Innsbruck war damit im letzten Jahr einer der wenigen Regionalflughäfen im deutschsprachigen Raum, der ein Verkehrswachstum bei den Passagierzahlen verzeichnen konnte. Die Zahl der Flugbewegungen im Linien- und Charterverkehr ging allerdings auch in Innsbruck leicht um -0,4% zurück. „Nachdem aber die Summe der Abfluggewichte der Flugzeuge stagnierte, ist das Passagierwachstum in erster Linie auf die bessere Auslastung der Flugzeuge zurückzuführen“, freut sich Flughafengeschäftsführer, DI Marco Pernetta.
Die aktuelle Wintersaison verläuft nach Angaben des Flughafens ebenfalls sehr gut. Falls es keine größeren Wetterkapriolen mehr gibt, wird der Flughafen Innsbruck erstmals noch vor Ende März bereits die 500.000-Passagier-Marke erreichen. Im weiteren Jahresverlauf rechnet das Management jedoch erneut mit einigen Problemen: So wird es erstmals seit Jahrzehnten aufgrund der politischen Lage keine Flüge mehr in die Türkei geben. „Nach Mallorca gibt es dagegen zwar mehr als genug Nachfrage, hier macht uns aber die aktuelle Entwicklung bei unserem langjährigen Airline-Partner NIKI einen Strich durch die Rechnung, nachdem NIKI 15 seiner 20 Flugzeuge zum neuen Partner nach Deutschland abgeben musste und nun tatsächlich Flugzeuge am österreichischen Markt fehlen“, ärgert sich Flughafenchef Pernetta. Sicher ist derzeit, dass 2 wöchentliche Flüge auf die beliebte Mittelmeerinsel ab Innsbruck starten werden. Pernetta hat aber auch positive Neuigkeiten: „Wir freuen uns umso mehr, dass unsere Veranstalterpartner TUI und Idealtours noch rechtzeitig neue Airlines für Ihre Flüge ab Innsbruck gefunden haben. Damit steht dem Sommerflugplan mit den neuen Destinationen Ibiza/Formentera (bei TUI und Idealtours) und Teneriffa (nur TUI) nichts mehr im Wege.“
(red / INN)